Mittwoch, 29. Februar 2012

~ Engelfürsten als Kollektivgeister~

Autor: Anthera


Im Folgenden findet sich eine persönliche Aufarbeitung und/oder Adaption auf Basis einiger Überlegungen unter angelologisch-okkulten Gesichtspunkten:

Immer dort, wo sich ein neuer „Kollektivgeist“ erhebt (durch Revolution, Wiedervereinigung, Zusammenbruch einer überholten Regierungsform usw.) betritt gleichzeitig ein „neuer“ (d. h. sinngemäß wieder aufgestiegener) Engelfürst die Welt-Bühne und übernimmt unter bestimmten Vorzeichen die Führung eines Kollektivs/Volkes/einer Sippe. Dieser Führungswechsel hängt möglicherweise mit dem Aufgehen und Sinken bestimmter astrologischer, geografischer, zeitlicher, räumlicher und anderer, kollektiver Konstellationen zusammen. Stagniert das Wesen eines Volkes oder eines Völkerbundes, so verlangsamt es sich und steigt den – ich nenne es hier - „Horizontbogen“ herab wobei es an Kraft, Macht, Bedeutung und Mitspracherecht verliert.

Wenn ein Kollektiv oder Volk in Stagnation also nicht vollkommen absteigen will, muss sich ein Wechsel in der Führungsebene vollziehen. Das geschieht auf der physischen Ebene ebenso wie auf der metaphysischen. Der Engelfürst (der m. E. nach z. B. auch als Trinität agieren kann und unter den weiter oben erwähnten Bedingungen mitunter sogar muss) weiß um die Notwendigkeit, sich von seinem Volk zurückzuziehen, wenn seine Aufgabe erfüllt ist und wenn er selbst wieder zu Kräften kommen muss und übergibt an einem Scheitelpunkt das in seinen Aufgabenbereich hinein wirkende Volk oder Kollektiv an eine andere/neu heraufsteigende Entität. Ich möchte dabei anfügen, dass sich für diesen Engel z. B. durch das Einstrahlen einer zyklisch aufsteigenden kosmischen Kraft (z. B. der Jupiter-, Mars-, Saturnsphäre etc.) und demnach zu einer bestimmten Zeit die natürliche Notwendigkeit einer Ablöse ergibt.

„Sein oder ihr Stern ist aufgegangen“ bedeutet unter dem Gesichtspunkt, dass sich jemand zur rechten Zeit, am rechten Ort und mit allen zu dem Zeitpunkt beteiligten Kräften auf dem Weg in ein neues Äon, das wiederum von anderen Zeit- und Formgeistern beherrscht wird, befindet.

Bei dieser Überlegung wird offenkundig, dass sich z. B. Engel, Erzengel und Menschen ein gemeinsames Schicksal teilen. Die Welt der Menschen hängt stark von der Welt der Engel ab, und umgekehrt. Erzengel und Engel sind hierbei Vermittler der kosmischen Wirkkräfte (=Trägerenergien). Intelligenzen als Verstärker und Zentrierer der Kräfte, die die Welt zusammenhalten und formen.

Die formgebenden Gestaltkräfte befinden sich auf einer abstrakten Ebene, die vom Einzelwesen Mensch aufgrund seiner an die Grobstofflichkeit und ihre angrenzenden Sphären gebundene Existenz und Radius nur insofern wahrgenommen oder als „möglich relevant“ erahnt werden kann, wie sich ihm diese nahe liegenden Kräfte (Engel, Genien, Geister) und Kraftzentren (Sphären) offenbaren.

Ein Kollektiv/ein Volk/eine Sippe o. ä. kann immer nur so stark, schwach (oder ohnmächtig) sein, wie sein Engelfürst oder seine Engelfürsten. Und wenn der das Volk führende Engelfürst (oder Archont) gebannt/unterworfen/geschwächt wird, schwindet auch die Macht oder das Ansehen eines Staates/Volkes. Die Archonten (Engelfürsten) werden mitunter durch okkult operierende „Kreise“ von einem Kollektiv abgeschnitten, damit an ihre Stelle eine andere oder mitunter auch gar keine Engelmacht tritt (sondern u. U. eine andere)
Meiner Meinung nach kann auf dieser Ebene nur durch die Erlösung oder das Zurückholen des gebannten Engelfürsten die Wiederherstellung der kollektiven Kraft, der Seele und die Mission eines Kollektivs/Staates/einer Sippe (im Kleinen sowie im Großen) wiederhergestellt werden.

Verändern sich die geografischen Grenzen, treten andere Fürsten hinzu, beteiligen sich an der Formgebung und Umsetzung der jeweiligen Mission oder übernehmen territoriale Aufgaben. Interessant ist in dem Zusammenhang das Auslesen bestimmter Beeinflussungen.

Ein jedes Volk hat zu jeder Zeit eine ganz bestimmte „Qualität“, die durch ihre regierenden Repräsentanten (ob wir sie nun wollten oder nicht) sinnbildlich verkörpert wird. Wenn man also genauer beobachtet, welche Kräfte wann und wo das Sagen haben und wie sich diese im größeren Umfang auswirken, können Rückschlüsse auf die Qualität (und damit auf die Identität) des vorherrschenden Engel/Genius/Archonten gezogen werden.

Ist die Verbindung zwischen Kollektivgeist und den Individuen des Kollektivs intakt, dann ist die Verbindung zum „Geschicklenkenden Geist“ stark/souverän. Zeigt sich hingegen eine extreme Kluft zwischen Volk und Regierenden oder flammen gar bürgerkriegsähnliche Konflikte auf, wurde die Verbindung zwischen Volk und Volksgeist, als den natürlichen Herrscher/Bewahrer/Schutzpatron/Lenker und Vertreter eines Kollektivs abgetrennt.

Für die Erlösung eines gebannten Engelfürsten oder einer Engelfürstengruppe durch zerstörerisch wirkende Gegenspieler braucht es eine klare Identifizierung der Qualität jener niedergedrückten Wesenheit. Diese Identifizierung findet u. a. über die Zusammensetzung des Namens statt. Mystiker und Okkultisten versuchen gleichermaßen seit Jahrhunderten hinter das Geheimnis der „heiligen Namen“ zu kommen. Wer den Namen der in den einzelnen Sphären regierenden Fürsten kennt, hat auch die Macht über die Zentren der Erde, denn auf Erden – so sind sich die Mystiker aller Kulturen einig - erfüllt sich auch die Mission der Himmel.

Das, was wir im Außen sehen, wahrnehmen und erfahren, ist bekanntlich immer nur ein kleiner Abdruck dessen, was aus der unsichtbaren Welt zu uns herüber schwappt. Gleichzeitig sind wir aber sowohl mit den sichtbaren als auch mit den unsichtbaren Welten bis in die letzte Zelle verbunden, d. h. es spielt für alle unsere Entscheidungen, Gedanken und Taten auch immer eine Rolle, zu welcher Sippe wir gehören. Zu dieser gibt es die entsprechende, übergeordnete Familie in der geistigen Welt. Denn das eine kann ohne das andere (was sein natürliches Gegenstück ist) nicht existieren. Wenn man selbst ohnmächtig (= ohne Macht) ist, gilt ebenfalls: Die Rück-Verbindung mit der für mich verantwortlichen Macht bringt mir selbst meine eigene Macht bzw. die Macht der Familie/Sippe/des Volkes/Kollektivs zurück...

Interessant ist zudem auch der Aspekt der Herkunft sowie der des Wohnortes. Die Qualität des Ortes (meint hier: Energetik) gibt Auskunft über das, was man an diesem Ort lernen und ausführen „soll“. Die Qualität der Geburtsgenien gibt Auskunft über Anlagen und Persönlichkeit, also u. a. auch darüber, wie diese Aufgaben voraussichtlich bewältigt werden. Nicht zuletzt war es durch alle Zeitalter hindurch ein bekannter Brauch, seinen Leichnam zur Beerdigung an den Ort seiner Geburt zurück bringen zu lassen.

Einige okkulte Logen arbeiten darauf hin, einen bestimmten Engelfürsten (oder Genius bzw. andere Entitäten) an einem bestimmten Ort zu installieren und die Ablöse künstlich herbeizuführen, andere Gruppierungen arbeiten daran, die Herrscher bestimmter Zeitqualitäten zu installieren, um eine bestimmte Zeitqualität wiederherzustellen oder neu zu installieren, die sich auch in ihrer Entsprechung physisch, d. h. gesellschaftlich, geistig, kulturell, zwischenmenschlich usw. darstellt.

Es wäre mit Sicherheit ein Irrtum, den o. g. Kollektivgeist/Genius/Engel als einen Herrscher oder Autokraten im heute verpönten Sinn zu betrachten. Dies entspricht in keinster Weise seiner Natur und ergibt metaphysisch betrachtet keinen Sinn. Vielmehr könnte man ihn als ein natürlich gegebenes Kraftzentrum, eine Lebensader oder Aorta betrachten über die wir als Einzel-Individuen gleichzeitig mit der sogenannten „Weltseele“ verbunden sind.


Anthera im Februar 2012 ©