Montag, 18. Oktober 2010

~ Maat Magick nach Nema ~   Teil 1

 
Autor: Anthera
 

Im Folgenden widme ich mich dem interessanten, aber leider nicht sehr bekanntem Thema Maat Magick, ein Initiations-System auf Basis altägyptischer Mythologie und in Kombination mit den Sephiroth der Kabbala, wie sie die Autorin und Okkultistin Nema in ihrem Buch (bisher nur auf Englisch erhältlich) beschreibt. Aus praktischer Sicht erscheint mir hier wichtig, dieses System für sich zu entdecken und im Verlauf mit eigenen Analogien zu versehen, um sich den Inhalt für den eigenen Verwandlungsprozess nutzbar machen zu können.

Die altägyptische Göttin Maat ist neben ihrem Aspekt als Tochter des Sonnenlogos Re die Verkörperung von Wahrheit, Gleichgewicht, Weltordnung und Gerechtigkeit. Maats Symbol ist eine Straußenfeder, die sie auf dem Kopf trägt. Gegen diese Feder werden u. a. im Totengericht die Herzen der Verstorbenen aufgewogen.

Maat verkörpert hier ein universelles Ordnungs-Prinzip, das sich u. a. der Entwicklung, Integration und Bewahrung von universellen „Tugenden“ zuwendet. Ein Mensch, der ein Leben im Sinn dieses Prinzips führt, durchläuft in seiner Entwicklung verschiedene Initiations-Stufen, durch die er sich durch Ablegen alter bzw. gewöhnlicher Tugenden und die Erarbeitung erhabenerer, nicht gewöhnlicher Charaktereigenschaften selbst veredelt.

Dieser „Wandlungs“-Prozess wird im System der Maat Magick von der „Wahrheits“-Göttin geführt und begleitet. Ihr Prinzip zu ehren und selbst zu verinnerlichen ist Basis und Ziel dieser Disziplin.

Aus der thelemitischen Tradition heraus entwickelte die Okkultistin Nema ein magisches System unter Führung und Inspiration der Göttin Maat auf Basis des kabbalistischen Lebensbaumes. Leider gibt es zum Thema Maat-Magick bislang keine oder kaum deutschsprachige Literatur und relativ wenig Information, sodass ich hier in der Kürze die Idee der Maat Magick zusammenfassen möchte, wie ich sie interpretieren bzw. anwenden würde:

Im Mittelpunkt steht wie o. g. die schrittweise Verwandlung des Anwenders. Er soll bzw. kann unter dem Prinzip Maat zu einem „besseren/edleren/erhabeneren“ Menschen bzw. Magier werden, der über das Gemein-irdische hinauswächst und durch das Lenken der sich auf jeder Stufe befindlichen Qualitäten und formgebenden Kräfte zur Krone (=Kether) empor steigt. Er wird zu einem Meister der Pfade.

Das Prinzip des Lebensbaumes ist zwar relativ schnell erklärt, die eigentliche Offenbarung liegt wie so oft im Detail, d. h. dem Weg des Verwandlungsprozesses selbst.

Die aufeinander folgenden Stufen/Pfade werden nach meiner Interpretation jeweils im eigenen Tempo durchlaufen, d. h. der eine rennt möglicherweise erstmal an dem einen oder anderen Pfad (Sephiroth) vorbei und kehrt evtl. schrittweise zum Integrieren zurück, der andere verweilt mehrere Jahre oder Inkarnationen auf einem Pfad mit all seinen Qualitäten und Aufgaben.

Ausgehend vom 10. Pfad, nach dem kabbalistischen Lebensbaum = Malkuth mit der irdischen Welt samt all ihren Befindlichkeiten, irdischen Wirkmächten und Aufgaben, steigt der Magier innerhalb seines Entwicklungsprozess über Yesod (9. Pfad), Hod (8.), Netzach (7.) etc. hinauf in das 1. Reich Kether (ich komme im weiteren Verlauf im 2. Teil noch auf den Inhalt der einzelnen Pfade zu sprechen). Dieser Prozess ist dabei an kein bestimmtes Zeitfenster gebunden. Er kann gut mehrere Inkarnationen in Anspruch nehmen und auch für einige Inkarnationen aussetzen. Es ist möglich, dieses Durchschreiten der Sphären auf ein Leben auszudehnen. Allerdings ist z. B. für bestimmte Ziele und Rituale ein Durchlaufen innerhalb eines Jahres oder – wenn man es auf die verehrten „Königsdisziplinierten“ ausweiten möchte – innerhalb eines Monats oder auch eines Tages (z. B. bei einem Retreat, während Exerzitien etc.) denkbar..

Wichtig ist hierbei für das Verstehen, nicht pauschal zu meinen, dass das 1. Reich Kether per se „mehr Wert“ oder „qualitativ höher“ anzusiedeln ist als z. B. Geburah oder Chesed.

Es kann auch dem fortgeschrittenen Okkultisten Vorteile bieten, sich wieder mit seiner Basis zu befassen. Und aus der chaosmagischen Tradition wissen wir, dass ein Resultat auch auf einem beliebig anderen Pfad erreicht werden kann. Dem kann zugrunde liegen, dass man sich bereits früher schon einen entsprechenden Erfahrungsschatz aufgebaut und individuelle Entwicklungsstufen durchlaufen hat, daher an eine weitere Sphäre relativ mühelos anknüpfen kann.

Dennoch macht es durchaus Sinn hier die Basis-Sphären und ihre Qualitäten bei Gelegenheit mit aufzuarbeiten, zu wiederholen und zu vertiefen, da wir immer wieder auf die eine oder andere Weise auf jeden Pfad zurückkommen. Nicht zuletzt stellt dieses Durchschreiten und Sich-auf-den-Pfaden-auskennen für den einen oder anderen Experimentierenden eine notwendige Voraussetzung für das Ziel von möglichst ähnlichen Reproduktionen dar. Und macht ihn in jeder Hinsicht „handlungsfähig“.


Fortsetzung in Teil 2


Anthera im Oktober 2010

 
 

Copyright © Anthera / Anthera-Verlag
 




Sonntag, 17. Oktober 2010

~ Maat Magick nach Nema ~   Teil 2

 
Autor: Anthera
 


Im System Maat Magick werden für die 10 Pfade des Lebensbaumes die folgenden Grund-Qualitäten angenommen, wobei es sich hier immer um Richtlinien aufgrund subjektiver Interpretationen handelt, die keinen Absolutheitsanspruch haben können und auch ausdrücklich nicht wollen.

10. Malkuth = Königreich, die Welt des Menschen – Alle Magie des Menschen beginnt und endet hier. Hier befinden sich Ausgang und Ziel unserer magischen Tätigkeiten.

9. Yesod= Fundament, Grundlage: Astralebene, Traumsphäre – der Magier lernt hier die Astralwelt und ihre Einflusskraft kennen, OBEs und Reisen in die Anderswelt haben hier ihren Ausgangspunkt. Die Basis gilt als maßgeblich für jeden magischen Weg. Ohne Basis ist der Magier völlig „mittellos“.

8. Hod: Glanz/Herrlichkeit: Die Ebene der Gedanken, der Visionen und kraftvollen Imaginationen. Die Bildwelt, die man reflektieren und verstehen muss, indem man z. B. ein Tagebuch über sich selbst und seine Entwicklung führt. Hod entspricht der Merkursphäre und zu seinen Tugenden zählt u. a. der Intellekt,

7. Netzach: Errungenschaft/Sieg/Ruhm: Kontakt zu Göttern, Geistern, Engeln etc. Die Stufe der Invokation, einen Schrein bauen, mit Göttern/Engeln/Genien in Kontakt treten, durch ihre Augen sehen, wer man wirklich ist. Hier lassen wir uns auf die Reflexion durch eine Gottheit ein; wer wir sind, was wir schon erreicht haben und was uns noch hindert, unser großes Ziel (befindlich in Kether, der Ursachensphäre) zu erreichen. Netzach entspricht der Venus-Sphäre.

6. Tiphereth: Herrlichkeit/Schönheit: Invokation des vergessenen Selbstes. Hier findet der Wanderer Antworten auf die Frage, wer er ist und wonach er strebt. Es ist die Sphäre, die einen mit seinem vergessenen Selbst verbindet. Der rote Faden, der den Wanderer Leben für Leben durch die Ewigkeit führt. Zu welchem Zweck mag man sich fragen. Es ist der Faden, der den irdischen Menschen seinem Ideal in der geistigen Welt näher bringt. Indem der Mensch sein Wesen in einem eigenen Licht sieht und auch seinen Schatten nicht fürchtet, sich von alten Begrenzungen löst, wird er frei für neue Ideen und Inspirationen, die Möglichkeiten enthalten, seine großen Ziele und/oder „Vervollkommnungs-Prinzipien“ zu erreichen, an die man noch gar nicht gedacht hat.

5. Geburah: Kraft/Macht/Integrität: Ein Thema dieses Pfades lautet Ausdauer, die sich hier in erster Linie auf das Alltagsleben bezieht. Auf diesem Pfad wird durch die hier wirkenden Mächte (an dieser Stelle einen lieben Gruß an alle Engelfreunde, der hier agierende Engelsrang nennt sich nicht zufällig: Gewalten) u. a. die persönliche Integrität geformt. Gewaltig können auch die Auswirkungen auf das persönliche Leben sein, denn auf diesem Pfad findet der Anwender die Qualitäten die für Stärke (innerlich sowie äußerlich), Selbstvertrauen, Mut, Durchsetzungsvermögen, Willensstärke stehen. Wird dieser Pfad durchschritten, kann der fortgeschrittene Wanderer u. a. auch auf ein hohes Maß an Integrität, Unbesiegbarkeit (d. h. sein Wille kann nicht gebrochen und seine Pläne nicht durchkreuzt werden) und er erfährt eine persönliche Form von Unangreifbarkeit, da die Basis für Angriffe auf der persönlichen Ebene auf diesem Pfad transformiert wird. Je länger er mit den Qualitäten des 5. Pfades arbeitet, desto weniger Angriffen wird er ausgesetzt sein. Und er wird aus Übergriffen nicht mehr geschwächt, sondern gestärkt herausgehen. Weil sie ihn nicht mehr erreichen.

4. Chesed: Gunst/Gnade: Der Pfad der Gnade. Hier entfaltet sich sein schöpferisches Potential zur vollen Größe. Der Pfad enthält Inspiration und Ideen über die Realisation einer eigenen Theorie über die Beschaffenheit des Universums und über die Kräfte, die es formen, zusammenhalten und verändern. Wie wird die Welt wahrgenommen, wie wird die Nicht-Welt wahrgenommen? Und was ist konkret zu tun, Veränderungen herbeizuführen? Wir haben die Bereiche von Träumen, Intuition und das bildhafte Universum kennengelernt, jetzt geht es darum, Nägel mit Köpfen zu machen und ein System zu entwickeln, das in der Lage ist, möglichst auch große Veränderungen im Kollektiv herbeizuführen. Gedanken, die bis auf diese Ebene gelangen, kommen besonders auch dem Kollektiv und der menschlichen Art zu Gute. Hier liegt der Raum für große Erfindungen, für segensreiche Ideen, die den Menschen in seiner Entwicklung voran bringen, aber auch für Weltanschauungen, neue Konzepte etc.

3. Binah:Intelligenz/Weitsicht/Verstand: Der Pfad des Verstehens. Des aktiven Verstehens, d. h. das passive Verständnis in Form rationalen Denkens reicht nicht aus um Veränderungen herbeizuführen. Die Tranformationen müssen sich spätestens hier auch im Alltagsleben zeigen. Das, was verändert wird, soll also in den Alltag mit übernommen werden. Man verhält sich damit so, als wäre die neue Realität schon real und „zwingt“ sie somit, sich zu manifestieren. Das Unterbewusstsein muss dabei mitspielen, d. h. die Kunst besteht darin, ihm zu suggerieren, dass sich der veränderte Zustand schon eingestellt hat. Dazu gibt es mehrere praktische Möglichkeiten, die sich aus den Erfahrungen und Ideen beim Durchschreiten der aufeinander folgenden Pfade ergeben.

2. Chockmah:Geschick/Weisheit: Der traditionelle Name dieses Pfades lautet Meister oder Magier. Hier angekommen, hat der Meister/Magier die Beschaffenheit des Universums und die das Universum zusammenhaltenden Kräfte erkannt, und weiß, dass er Veränderungen im Großen herbeiführen kann, indem er sich selbst schrittweise verändert. Er geht einer neuen bzw. anderen Realität entgegen und führt sie dadurch herbei. Auf dieser Stufe angekommen, fällt es ihm nicht mehr schwer, große oder gar „globale „Rituale zu formulieren und die Zusammenhänge der wirkenden Kräfte zu verstehen und zu integrieren. Er ist zu einem Wissenden geworden, indem er sich selbst als Werkzeug gebraucht und über den Weg der einzelnen Pfade zu einem „Mehr an Wissen und Erfahrung“ geformt hat. Hier ist das magische Handwerk vollendet was sich u. a. daran erkennen lässt, dass er jede okkulte Literatur sofort im Ansatz versteht und sofort weiß, worauf sie hinausläuft, ohne das Buch jemals gelesen zu haben. Liest er es als „Realitätscheck“ zu Ende, wird er diese Gewissheit, die er schon vor Beginn der Lektüre hatte, bestätigt finden.

1. Kether: Krone

Die Vereinigung mit dem höchsten aller Prinzipien. Bewunderungswürdige Intelligenz, die sich hier nicht allein auf irdisches sondern in erster Linie auf okkultes/mystisches Denken bezieht. Kether ist der Urgrund. Die ursachlose Ursache und hat schon immer existiert. Hier löst sich die Dualität auf. Kether ist das Ur-Chaos, aus dem alles hervorgegangen ist und in den alles irgendwann wieder zurückkehrt. Es wird häufig gesagt, dass der Magier für seine magischen Akte durch’s Feuer geht, d. h. er muss u. U. einen hohen Preis für seine okkulten Aktivitäten bezahlen. Dies kann nur dann der Fall sein, wenn die magische Handlung sich auf einer unteren Stufe nah bei Malkuth befindet. Wenn er sein Ritual nach Kether verlegt und aus Kether heraus magisch tätig ist zieht er Kräfte aus dem Urgrund zusammen, die neu in die Existenz herabfließen. Er muss lernen, diese Kräfte zu beherrschen, d. h. im Gleichgewicht zu halten, dann überwindet er die Prüfungen oder „Preisgelder“ der niederen Welten (z. B. der Astralwelt) und befindet sich außerhalb der Ebenen, auf denen seine eigene Vital-Kraft (Preis) mit in die Handlung fließt. Die Stufen Kether, Chockmah und Binah befinden sich i. d. R. zwar außerhalb unseres Bewusstseins, haben aber für die magische Handlung eine ebenfalls außerordentlich große Bedeutung.

Die Zukunft unserer eigenen Transformation liegt in unseren Händen.

Und die unsichtbaren, aber begehbaren Pfade warten nur darauf, dass sie entdeckt werden.

 

Anthera im Oktober 2010

 
 

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Sonntag, 29. August 2010

~ Djed-Pfeiler und Poteau-Mitan ~

 
als Tore in die Anderswelten

 
Autor: Anthera
 


Auf der aktuellen Vodou-Ausstellung in Berlin (noch bis zum 24. Oktober 2010 im Ethnologischen Museum in Dahlem, danach noch in Stockholm und Bremen) ist mir u. a. ein möglicherweise i. d. R. unterschätztes Randdetail aufgefallen: Der „Poteau Mitan“, ein Pfosten in der Mitte eines Raumes/Tempels, über welchen die Geister in die Welt der Menschen eintreten. Dieser „Geisterpfosten“ markiert ein Tor (eine Eintrittspforte) zwischen dem Diesseits und der Welt der Geister. Man geht schnell daran vorbei und nimmt nur wenig Notiz, aber bei genauerer Betrachtung verschiedener Darstellungen stellte sich mir die Frage, ob es sich hier um ein zu Unrecht als bedeutungsloses Randdetail einer modernen Interpretation verschließt und ob es nicht vielleicht unter dem Gesichtspunkt des bis in die heutige Zeit in traditionellen Riten verwendetem „Tor zwischen den Welten“ eine genauere Betrachtung verdient.

In Voodoo-Ritualen sieht man diese „heiligen Pfosten“ (französisch poteau mitan = Pfosten der Mitte oder des Zentrums) bzw. Pfähle bei nahezu jeder Anrufung. Die Priester (häufig mit bunten Tüchern, deren unterschiedliche Farben verschiedene Geister oder Geistaspekte, die gerufen werden, verkörpern) tanzen um diese herum, sie singen und evozieren die Geister über den „Mittel-Pfosten“ in die Welt der Menschen. Im abendländischen Okkultismus kennt man das Hereinrufen der Geister in einen von einem Magier, Schamanen, Hexe bzw. einer Gruppe geschaffenen, magischem Kreis. Nicht selten wird sich dazu auch eine Säule vorgestellt, die Unterwelt, Welt der Menschen und den Himmel miteinander verbindet.

Die Religion des Voodoo und ihr ähnliche gehen also davon aus, dass die Geister aus der Unterwelt über den Pfosten zu den Menschen heraufsteigen und die Geister der Überwelt am Pfosten entlang zu den Menschen herabsteigen. Somit ist der Pfosten die Verbindung der geistigen Welten innerhalb der materiellen Welt. Er besteht oft aus Holz und endet in einem gemauerten Sockel. Auf ihm befindet sich eine beträchtliche Anzahl an geometrisch perfekt herausgestellten Formen.






An dieser Stelle möchte ich mich auf eine „Eigenart“ der ägyptischen Antike beziehen, über das immer schon viel gerätselt und sich gewundert wird: Der Djed-Pfeiler. Ein Pfosten oder Pfahl, der immer wieder z. B. im ägyptischen Totenbuch auftaucht und bisher in Sinn und Zweck nicht eindeutig„identifiziert“ werden konnte.


Ich betrachte ihn hier einmal unter dem Gesichtspunkt eines „Poteau Mitan“, denn es gibt Abbildungen, auf denen sich Osiris, der Gott der Unterwelt und „König der Toten“ zwischen bestimmten Ebenen des Djed-Pfeilers „herausschält“. Auf dem folgenden Bild sieht man zwei Göttinnen (vermutlich Isis und Nephtys), die Osiris aus dem Djed-Pfeiler „herauf beschwören“. Es wäre also gut denkbar, dass der Pfeiler sowohl in der materiellen Welt (das Aufrichten des Djed-Pfeilers siehe angefügte Darstellung) sowie in der immateriellen Welt, so z. B. im Pantheon der Götter oder auch dem Jenseits, der Unterwelt) eine wesentliche Funktion hat und einen Schnittpunkt innerhalb ineinander verlaufender Dimensionen markiert. Über diesen Schnittpunkt wird eine Interaktion zwischen verschiedenen Welten beabsichtigt. Indem den Geistern ein Tor geöffnet wird, schafft der Mensch den Rahmen, über welchen Geister in seine Welt eingeladen und mit ihm in einen Dialog treten können bzw. für eine ausdrücklich gewünschte Interaktion oder Symbiose (Aufgabe innerhalb der Menschenwelt) herangezogen werden.




Wäre es also möglich, dass der Djed-Pfeiler also einen altägyptischer „Poteau-Mitan“ darstellt?

Aus okkulter Sicht ergeben sich bei dieser Annahme jedenfalls einige recht interessante Aspekte:

Der Pfosten, der die Welten miteinander verbindet, kann also so auch in andere Richtungen ausgerichtet werden, d. h. nicht nur die Geister, Götter, Engel oder Ahnen steigen auf die Welt des Menschen herauf oder herunter sondern dem Menschen kann durch das Aufstellen bzw. „Ausrichten“ (Ausloten) eines Djed-Pfeilers (oder Poteau-Mitans) auch in diese anderen Welten reisen oder zumindest in sie hinein schauen.

In der Regel geschieht dies heute zwar nur noch in der mentalen Magie, d. h. wenn eine Säule imaginiert wird, die Himmel und Erde (erweitert auch die Unterwelt) miteinander verbindet (als ein Beispiel sei hier das das in der abendländischen „Okkult-Kultur“ bekannte I-A-O-Ritual erwähnt), aber daraus ergibt sich in der weiteren Überlegung z. B. auch der Anschluss an weitere Systeme, z. B. das 9-Welten-Modell der nordischen Mythologie, wo dem Menschen überall ganz bestimmte Eigenschaften und personifizierte Kraftzentren begegnen, mit denen er sich verbinden kann, um auf einer anderen Ebene mit den formgebenden Kräften eine neue Realität zu erschaffen, mit dem Ziel, diese neue Realität auf die Welt des Menschen zu übertragen.

Zum Götterpantheon der afrikanischen Ifa-Religion zählen neben katholischen Heiligen auch traditionelle afrikanische Götter, dessen Entsprechungen sich auch in der ägyptischen sowie babylonischen Kultur finden. Es ist unbestritten, dass zu allen Zeiten Götter, Geister und Menschen miteinander in Kontakt traten. Dieser Kontakt ist aber zumindest in unseren Breitengraden immer stärker in Vergessenheit geraten, Ängste wurden geschürt und Horror-Geschichten verbreitet. Ich selbst treffe immer wieder auf Menschen, die offenbar wirklich überzeugt davon sind, man müsse sterben, wenn man z. B. versucht, sich über einen Spiegel (ebenfalls ein Tor) mit einer anderen Sphäre oder Dimension zu verbinden.


 

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Donnerstag, 22. Juli 2010

~ Grimoires: Das Ägyptische Totenbuch ~

Eine Interpretation
 

Autor: Anthera
 


Unter Grimoires versteht man Schriften, die magische Lehren enthalten. Häufig wird von Grimoires (oder Zauberbüchern) und ihren Formeln gesprochen, die in die Zeit Spätmittelalter, Renaissance bis in das 19. Jahrhundert reichen. Anhand einer „Rezeptesammlung“, wie bestimmte Intelligenzen zu beschwören, verschiedene Zauber zuzubereiten und okkulte Techniken anzuwenden sind, wird durch das Studium eines Grimoires der Studierende in die Lage versetzt, sich ein Wissens-Repertoire an probaten Mitteln und deren Zusammenspiel anzueignen. Ziel ist dabei auch häufig die magische Beschwörung bestimmter Wesenheiten zur Herbeiführung einer weiteren Realität oder zur Erweiterung seines Wissens.

Widersprüchlich an Verbot und Verfolgung der Grimoires als Werke des Teufels oder des Irrglaubens ist die Tatsache, dass gleichzeitig zu den magisch-okkulten Sammlungen auch immer jede Menge „Grimoires“ (aber nicht als solche etikettiert) in Form von Spruchbüchlein mit Gebeten erschienen sind, die den Aufsagenden vor dem Einfluss schlechter Geister oder Dämonen, sogar vor dem Teufel selbst schützen sollten. Es ging also weniger um das Verbot der Kontaktaufnahme mit der geistigen Welt – sondern darum, die „richtigen“ Geister oder Heiligen zu beschwören. Natürlich wurde die Form der Gebete selbst nie für eine Beschwörung oder gar für einen magischen Akt gehalten, genau genommen sind sie aber nichts anderes.

Befasst man sich länger mit den verschiedenen Büchern zu den unsichtbaren Welten und ihren Hierarchien (Anm.: ich verstehe darunter Sphären), fällt auf, dass es sich dabei manchmal sogar um vermeintlich konkurrierende Wesenheiten handelt, die die jeweils andere Seite als schlecht, destruktiv und dämonisch identifizieren.

Was ist der Hintergrund für diese Annahmen?

Interessant ist, dass mehrere bekannte Altmeister das Wirken der uns umgebenden Sphären und/oder der in ihnen lebenden Geistwesen beschreiben. Und das nicht ausschließlich aus kirchlichen Kreisen. Um dem Geistermodell folgen zu können, müssen wir uns der Annahme zuwenden, dass die Welt in der wir leben von vielen Sphären durchdrungen und umgeben ist, die ihrerseits mit verschiedenen Wesenheiten und besonderen Eigenschaften bevölkert sind. Wir kennen das verwandte Prinzip aus der Astrologie. Jedes Leben wird unter einem bestimmten Stern, zu einer bestimmten Planetenkonstellation und dessen Einflüssen, Transiten usw. geboren. Die Planeten- und ihr Platz in den astrologischen Häusern geben über den Einfluss bestimmter Planetengeister Auskunft, die jeweils für sich verschiedene Eigenschaften repräsentieren und als Anlagen im Menschen schaffen.

Über die Zuordnungstabellen einiger Okkultisten, über den richtigen Zeitpunkt, d. h. den entsprechenden Tag, den Namen der Genien, die Zuordnung der Sphäre usw. wird ein direkter Bezug vom Menschen in Richtung der für ein bestimmtes Anliegen oder eine bestimmte Qualität zuständigen Wesenheit geschaffen.

Erwähnenswert ist hierbei, dass der Wesenheit vom Magier ein Raum geschaffen wird, damit ein Kontakt hergestellt werden kann. Da der Magier gewöhnlich mit einem Anliegen an die Wesenheit herantreten wird, empfiehlt es sich, dem Wesen den Raum vorzubereiten. Zwingend nötig oder vorgeschrieben ist dieses Verfahren nicht, es trägt jedoch zur Unterstützung bei.

Es ist natürlich ein Vorteil, wenn man zumindest ungefähr weiß, auf welcher Ebene sich die Entität im Bezug zum Menschen und der materiellen Welt befindet. Der Veranschaulichung wegen seien hier 7 bekannte, klassische Sphären erwähnt, damit wir eine Ausgangsbasis für weitere Gedankengänge schaffen. Sie stellen natürlich keine Vollständigkeit dar, sondern ermöglichen zunächst eine erste Orientierung. Die Auflistung stammt aus den hermetisch-kabbalistischen Traditionen; im Hinblick darauf, dass die Ägypter ebenfalls einen starken Bezug zu den Himmelskörpern und damit verbundenen Gottheiten hatten. In okkulten Kreisen als weitläufig bekannt gelten die Sphären: Erdzone, Mondsphäre, Merkursphäre, Venussphäre, Sonnensphäre, Marssphäre, Jupitersphäre und Saturnsphäre (eine etwas detaillierte Beschreibung dieser Sphären folgt demnächst in einem der nächsten Artikel). Es gibt noch weitere, die wir hier wegen des Themen-Schwerpunkts beiseite lassen.

Hier ist wichtig zu wissen: Ein Wesen kann nur innerhalb der Sphäre wirksam sein, auf die sie gerufen wird. Ein auf die Mentalsphäre gerufene Entität kann nur auf der Mentalsphäre (oder analog die Astralsphäre etc.) wirksam sein, um auf die Grobstofflichkeit einzuwirken bedarf es des Weges über den Mentalkörper (oder Astralkörper etc.) des Menschen.

Das Ägyptische Totenbuch war ein Wegweiser für das Jenseits. Aber auch ein Buch der Lebenden. Es war Leitfaden des Menschen, sich so zu verhalten, dass er mit dem Tod die Ebene erreicht, die er sich wünscht - wo er unsterblich ist.

Dazu wird es wichtig, dass der Mensch schon zu Lebzeiten jene Charaktereigenschaften herausbildet, die der Ebene/Sphäre/dem Himmel/dem Paradies etc. entsprechen, in die er nach seinem Tod übergehen will. Bleibt er passiv, bemisst sich die Ankunftszone dennoch nach seinem Leben im Diesseits. Das alte Spiel „Himmel und Hölle“ ist nicht so weit von den Inhalten nahezu aller spirituellen (oder auch religiösen) Lehren. Wobei es dazwischen noch etliche Abstufungen gibt und möglicherweise niemals in diesen Extremen erfahren werden kann.

In Ägypten gab es einen regelrechten Kult, der darauf abzielte, dass Menschen die Formung ihrer Realität im Leben wie im Tod (also das sowohl als auch) nicht dem „Zufall“ überlassen wollten. Denn die Qualitäten und Eigenschaften, die jemand zum Zeitpunkt des Todes vorweisen kann, leiten ihn auf seiner Reise durch die Sphären des Jenseits (beginnend auf der Astralebene, nach manchen Grimoires gleichzusetzen mit der Mondsphäre). Die Astralebene des Jenseits ist ein Ort, an welchem nach Vorstellung der alten Ägypter viele Aufgaben und Gefahren auf den Verstorbenen lauern. Die Gefahr lag allerdings auch bereits im Fall des zu lapidaren Umgangs mit dem Tod, d. h. des sich nicht Bewusstmachens, wohin ihn die Reise nach seinem Tod aufgrund seines Lebens führt. Er will das nicht erst wissen, wenn es „zu spät“ ist und mit magischen Texten und Zauberformeln das Schicksal zwingen, ihn an den besten aller Orte zu führen.

Die Ägypter glaubten, die Bilder, Rezepte und Sprüche des Totenbuchs hätten die magische Kraft, das Schicksal im Leben sowie im Tod zu beeinflussen. Ab dem Neuen Reich gab es das Totenbuch für jedermann, Massenware und Ewigkeits-Navigator. Was vorher aufgrund seines Aufwands und Preises nur einer kleinen Elite möglich war, wurde nun erschwinglich und konnte von nahezu jeder Familie angeschafft werden..

Es ist heute unbestritten, dass das Totenbuch mindestens das Juden- und Christentum beeinflusste. Einige Parallelen finden sich heute noch in den wichtigsten heiligen Schriften der großen Weltreligionen.

Aber nicht allein der Besitz des Buches war wichtig, sondern die stete Auseinandersetzung und Aufnahme des Inhalts. Der Besitzer wird versucht haben, das Totenbuch mit seinen Rezepten und Beschwörungen auswendig zu lernen, nur so konnte er sicherstellen, dass ihn sein Herz (Sitz der Seele und des Gewissens) vor dem Totengericht nicht verriet.

Zu allen Zeiten und in allen Kulturen wurde versucht, den Verstorbenen vor den Widrigkeiten der „Reise durch die Unterwelt“ zu schützen. Gemeint war damit aus unserem heutigen (okkulten) Verständnis heraus sehr wahrscheinlich die Astralwelt. Damit der Verstorbene nicht orientierungs- und schutzlos durch die Astralsphäre wandert, wurden ihm zu allen Zeiten entsprechende Schutzvorrichtungen – in Form von Gebeten, bestimmten Bestattungsriten, Talismanen, später das Requiem, die Vergebung der Sünden usw. – mitgegeben.

Das Ägyptische Totenbuch (oder die Unterweltsbücher) ist eben doch ein Grimoire, durch welches der Verstorbene ermächtigt wurde, aus den Sphären herauszusteigen, die eine erneute Inkarnation verhindern. Wiedergeboren werden konnte er nur aus den „Gefilden der Binsen“, dem Paradies. Wurde er auf dem Weg dorthin von einem Monster verschlungen bzw. überstand er das Totengericht der 42 Götter nicht, so verblieb er auf der dortigen Sphäre und ihren Geistern und hörte nach Vorstellung der Ägypter auf, als Mensch zu existieren. Das was allerdings erfolgte, war die Unterbrechung der Inkarnationskette. Der Mensch kam nicht an jenen Ort, an dem er entweder inmitten der Götter lebte oder sich wieder für eine weitere Inkarnation entscheiden konnte. Das Totenbuch schützte vor Dämonen und dem Scheitern bei den von den Göttern auferlegten Prüfungen. Sie ermächtigte den Verstorbenen, eine Heimstatt an der Seite der Götter zu errichten und dabei, neben seinen Fähigkeiten und Charaktereigenschaften die mitgegebenen Grabbeigaben zu nutzen

Eine Formel im Totenbuch sollte den Verstorbenen vor einem „2. Tod“ beschützen. Der 2. Tod auf seiner Reise, der den Menschen bzw. seine Seele daran hindert, an den inkarnationsfähigen (=unsterblichen) Zustand anzuknüpfen. Nur wer wiedergeboren werden kann, ist ewig und damit unsterblich.

Für mich spricht heute vieles dafür, dass das Ägyptische Totenbuch ein Grimoire war, dessen Zweck es neben dem einzelnen Verstorbenen war, ein ganzes Kollektiv (z. B. Volk) im Jenseits an einen bestimmten Ort zu „navigieren“. Man gestaltete sich eine Art virtuelle/bildliche Realität und machte durch Zauberformeln und Beschwörungen verschiedener Geister jener Sphären, auf die man nach dem Tod gelangen wollte, ein ganz konkretes Bild fest, das man sich für die Zeit nach dem Tod vorstellte.

So seltsam uns so mancher „Brauch“ heute auch stimmt: Zu manchen Zeiten nahmen Könige offenbar ihre Angestellten mit in den Tod bzw. die Angestellten eines Königs folgten ihrem König, nachdem dieser verschied. Mit seinem Abtritt von der irdischen Welt endete auch für sie Sinn und Zweck ihres irdischen Daseins. Was für uns kaum vorstellbar erscheint, wirkt im Licht des Totenbuchs beinah konsequent: Wenn alle innerhalb einer Gruppe die gleichen Formeln, Bilder und Rituale verwendeten und damit das gleiche „Navigationssystem“ im Jenseits verwendeten, dann – so wird klar – wird man, wenn wir das Totenbuch als Navigationssystem für Jenseitsreisende nehmen - als Kollektiv an einem anderen Ort in der gleichen Konstellation wieder zusammenfinden. Der König samt seinem Hofstaat, vom Dies- ins Jenseits „umgesiedelt“. Es gibt also kein Ende, keinen endgültigen Tod, sondern es wird im Jenseits an genau der gleichen Stelle angeknüpft wie im Diesseits.

Deshalb sei an dieser Stelle noch einmal erwähnt, dass es keinen Sinn machte, sich anhand eines Grimoires oder Totenbuches eine neue Existenz allein im Jenseits zu erschaffen und das Diesseits nicht mit einzubeziehen. Und dann zu glauben, man könnte einfach umsiedeln – als Flucht vor dem physischen Leben. Das sagt die Beschäftigung mit den Inhalten des Totenbuchs nämlich genau nicht aus. Vielmehr wurde man nach dem Verständnis der alten Ägypter nach dem Tod immer auf die Ebene „gezogen“ - oder von der Ebene angezogen - die einem im Wesen am ehesten entspricht. Von dort begann der Weg zu den „Gefilden der Binsen“, dem Ort, der als einziger „inkarnationsfähig“ ist, d. h. nur von dort konnte die menschliche Seele wieder in den Wiedergeburtskreislauf eintreten. Und war damit unsterblich. Eine Eigenschaft, die den Wesen auf den o. g. Sphären nicht so „einfach“ zugänglich ist…

Soviel zunächst in aller Kürze zu meiner Interpretation des Ägyptischen Totenbuchs als Grimoire und praktische Landkarte für das Jenseits, das eindeutige Parallelen zu den aus dem Okkultismus bekannten Sphärenmodellen aufweist. Im Buch „Engelmagie“ stelle ich dieses Thema noch etwas detaillierter dar. Über die o. g. Sphären und ihren Einfluss auf die physische Welt wird einer meiner nächsten Beiträge handeln.



Mein Körper wird genährt von den Dingen der Erde,
mein Geist von den Dingen des Herzens…
- Ägyptisches Totenbuch –



 

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Sonntag, 27. Juni 2010

~ Tarot-Initiation ~

 

Autor: Wanja Benuaté
 

Häufig werden den 22 Trumpfkarten des Tarot 22 spirituelle Wege des Menschen zugrunde gelegt. Die 22 spirituellen Wege finden sich auch in der Mystik der Kabbala wieder. Der kabbalistische Lebensbaum enthält 10 Sephiroth, die durch 22 Wege oder Einzelschicksale miteinander verbunden sind. Jeder Tarot-Trumpf symbolisiert auf bildhafte Weise einen dieser Initiationswege und die darin erhaltene Kraft.

Die 22 Trümpfe des Tarot (die Arkana) beschreiben also verschiedene Initiationsstufen, ich nenne sie auch „Sternenwege“. Damit verbunden sind bestimmte Persönlichkeitsmerkmale, die verschiedene Verantwortungen und Aufgaben enthalten. Oder sie sind Hinweise auf Situationen, Weggabelungen, an denen man sich momentan befindet. Sie enthalten ganz bestimmte, archetypische Lektionen, die es zu meistern gilt.

Aus den Sternenwegen der Arkana lassen sich Rückschlüsse über Ereignisse der (näheren) Vergangenheit sowie der (näheren) Zukunft ziehen, wobei es sich hierbei immer nur um Richtungen handelt, die sich im laufenden Prozess ständig verändern (sofern jemand im Fluss lebt). Wird eine Tendenz frühzeitig ausgelotet, kann man diese bereits in die Gegenwart installieren, sodass sich die künftige Aufgabe einfacher, wenn nicht als Offenbarung gestaltet.

Die Initiationsstufen der Archetypen liefern einen Schlüssel für Alltag, d. h. es geht um bestimmte Eigenschaften der Persönlichkeit, die man ständig in unterschiedlichen Formen durchläuft.

Magisch kann das so aussehen, dass du dir mit Mullbinden und Gips die Maske eines immer wiederkehrenden oder dich ansprechenden Archetypen (repräsentiert durch eine bestimmte Gottheit/Kraft/Engel/Genius) anfertigst. Alternativ kannst du dir auch eine Maske kaufen. Lasse dir dafür Zeit, behalte den Wunsch nach einer „passenden“ Maske im Hinterkopf und halte immer mal wieder die Augen offen, wenn du über Kunstmärkte, Flohmärkte, in Requiste-Läden, Afroshops o. ä. unterwegs bist. Zieht dich eine Maske in ihren Bann, kaufe sie und probiere, damit zu arbeiten.

In einem Ritual kannst du die Maske mit der bestimmten Kraft der Wesenheit oder Symbolik aufladen. Wenn Du die Maske dann aufsetzt, stelle dir vor, dass die Kraft der Wesenheit auf Dich übergeht, Du WIRST zu diesem Wesen bzw. nimmst bestimmte Charaktereigenschaften der Entität/Gottheit auf.

Nehmen wir beispielsweise die Göttin Isis mit ihren ganz bestimmten Qualitäten. Im Tarotdeck identifiziere ich sie mit der Hohepriesterin und damit als dem Planeten Mond zugehörig. Es gibt aber auch Systeme, die Isis mit der Venus in Beziehung stellen. In dem Fall würde sie im Tarot mit der Karte „die Herrscherin“ in Beziehung gestellt. Im Ergebnis spielt es keine Rolle, entscheidend ist, welche Qualitäten du mit ihr assoziierst.

In der Vorbereitungsphase auf die Auswahl einer bestimmten Gottheit muss als Vorausbedingung immer eine persönliche Beziehung hergestellt werden. Hierbei empfiehlt sich der Schulung und Initiation wegen, unbedingt auch eigene Analogien und Assoziationen zu entwickeln. Je stärker man bestimmte Eigenschaften einer bestimmten Gottheit zuordnet, desto einfacher ist es, diese über die Invokation in sich selbst zu verstärken.

Durch Evokation und Invokation werden die kosmischen Kräfte auf unsere Sphäre herunter gezogen. Der Unterschied ist nur der, dass bei der Evokation (evocare – hervor oder herbei rufen) die Wesenheit in einen Kreis, Spiegel, Gefäß o. ä. gerufen wird, bei der Invokation (in vocare – in sich hineinrufen) ist der Mensch selber das Gefäß. In anderen Kulturen nennt man diese Form auch „Besessenheit“, was ich für inkorrekt oder nur selten für gegeben halte, denn Besessenheit bedeutet den totalen Kontrollverlust, was in der Form nicht richtig ist. Das Bewusstsein des Menschen tritt nur für einen Moment ein wenig zur Seite, damit sich die Wesenheit durch einen selbst manifestieren kann.

Nachdem du eine Maske rituell hergestellt oder gekauft hast, trägst du diese immer wann du willst und wann es passt, z. B. in magischen Ritualen, bei Evokationen, während einer Traumreise, bei der Meditation etc.

Wichtig ist dabei, dass der Trigger für das lenkende Unterbewusstsein erhalten bleibt, d. h. das Gefühl, Isis mit ihren Attributen in dir aufzunehmen findet nicht dauerhaft, sondern ganz gezielt zu bestimmten Zeiten und Zwecken statt.

Schon nach relativ kurzer Zeit kannst du dich schon „anders“ fühlen, d .h. immer dann, wenn du die Maske trägst, wirst du merken, das ein Teil von dir anders (d. h. erweiterter bzw. intensivierter) als vorher denkt, fühlt, spricht, handelt. Sollte das Gegenteil eintreten (was mir in 12 Jahren magischer Praxis noch nicht vorgekommen ist), dann ist dieser Weg vielleicht nicht der Richtige für dich. Um Verletzungen in Seele, Psyche und Körper zu vemeiden, solltest du erst einmal Abstand davon nehmen.

Die positive Erweiterung deiner Wahrnehmung und Gefühls- sowie von Situationen in der Alltagswelt bedeutet, dass die Energie der Verkörperung „Isis“ auf dich übergegangen und erfolgreich angenommen wurde. Andererseits wäre es sehr schade, wenn man sich durch Voreingenommenheiten oder durch die Warnung „Unwissender“ einen Erfahrungsschatz wie diesen verbietet. (Mir ist bisher auch kein einziger Fall bekannt, das jemand durch ein Fastnacht- oder Halloween-Kostüm nicht mehr aus dieser „Rolle“ herausgefunden hat und in die Psychiatrie eingeliefert wurde, auch wenn ich es für denkbar, aber nicht sehr wahrscheinlich halte).

Diesen Vorgang der hier bei der Übertragung bestimmter Qualitäten aus dem Makrokosmos in den Kosmos des Menschen hinein zugrunde liegt, zähle ich zu den Invokationen. Es gibt verschiedene Formen der Qualitätsübertragung und auch verschiedene Möglichkeiten der Invokation. Die Maske ist dabei keine Pflicht, sondern ein bewährtes Hilfsmittel. Nach einiger Übung kann man die Maske auch weglassen. Manche benutzen sie aber auch als Fortgeschrittene immer wieder gerne, weil sie relativ leicht Hand zu haben ist. Nach Absetzen der Maske ist die Invokation automatisch beendet und der Magier/Schamane/die Hexe/der Energiearbeiter kehrt mit den erworbenen oder ‚freigeschalteten’ Anteilen in seinen Alltag zurück.


Blitz und Donner!

Wanja

 

Copyright © Wanja Benuaté / Anthera-Verlag
 




Sonntag, 23. Mai 2010

~ Sinnquelle Empirischer Okkultismus ~

 

Autor: Aristophanes

Der empirische Okkultismus ist eine Denk- und Lebensart, die Philosophie, Ethik, Geisteswissenschaft, Versenkung, Kontemplation, Divination, Demut und Disziplin zum Inhalt hat.

Durch den magischen Pfad, die Initiation, d. h. die Metamorphose des Adepten in ein anderes oder neues Paradigma, bei welchem der zunächst Unwissende zu einem Wissenden wird, wandelt sich der Anwender und mit ihm sein Welt-Modell.

Beim Verständnis der praktischen Magie als Lebensphilosophie geht es - Ausnahmen bestätigen indessen selbst hier die Regel – weniger um imponierende Zirkusnummern oder Mental-Tricksereien, damit andere beeindruckt erbeben, als um eine sehr diffizile, da individuelle, vom Anwender ausgehende und folglich primär den Anwender betreffende Form einer persönlichen Welten-Ideologie

Die Magie ist der Weg, der die Seele mit dem Göttlichen vereint, was manche Anwender zu Recht veranlasst, sie als eine persönliche Form der Religion zu betrachten. Wogegen nichts einzuwenden bleibt, auch wenn sich einigen Lesern beim Wort „Religion“ aus bekannten Gründen die Nackenhaare sträuben. Nicht wenige Neuzeit-Magier definieren „Religion“ inzwischen im magischen, mystischen oder neutraler gefasst: spirituellen Zusammenhang schlicht als die Annahme einer (oder mehrerer) anderer Wirklichkeiten oder Welten-Ideologie, die für den Anwender insbesondere eine große Sinn- und Kraftquelle darstellt.

Zur Magie kommen häufig die Charaktere, die nicht von ungefähr die gewöhnlichen Antworten auf die Fragen des Lebens als unzureichend empfinden, denen das Wissen der breiten Masse an einem gewichtigen Punkt nicht genügt oder sich zu viele Antworten auf Fragen des Lebens als widersprüchlich oder gar falsch erwiesen haben. Bisweilen führen genormte Erklärungen zu mehr offenen als beantworteten Fragen und nur das nach bestimmten Regeln Genormte erscheint durch die ebenfalls genormten Erklärungen plausibel. Alles andere bleibt irrational, nicht erklärbar und damit: nicht real. Was bei genauerer Betrachtung unerhört unlogisch ist, denn beispielsweise kennen wir aus anderen Kulturkreisen vermeintlich irrationales Verhalten oder aus der Philologie Wortschöpfungen von uns verborgenen Welten, deren Bedeutung in unsere Sprache nicht übersetzbar ist. Uns bleibt deren Sinn verborgen, solange wir nicht selbst alle Zelte abbrechen, zu diesem Volk zögen und uns durch ihr Vorbild irgendwann jene Emanation des einst unbekannten Wortes offenbar würde.

Andere wiederum empfinden die gängigen gesellschaftlichen Normen als überholt, degeneriert oder unterentwickelt und suchen z. B. nach Hinweisen in der Geschichte der menschlichen Zivilisation, die die Zusammenhänge von Zeitgeist, menschlicher Kultur, Glaubensparadigmen und die persönliche Geisteshaltung verdeutlichen. Anhand der jeweils führenden Glaubenssysteme und die Art und Weise, wie Menschen zu diesen oder anderen Zeiten gelebt haben, lassen sich Rückschlüsse auf ihre persönliche Moral und Ethik, Weltanschauung und Spiritualität ziehen, wenngleich wir auch hier niemals einen Absolutheitsanspruch als wahr annehmen sollten, sondern den Verlauf nur auf die eine oder andere Weise versuchen, zu imitieren. Die Imitation ist wichtig, damit wir das Wesen des Modells nachempfinden können, das abgebildet wurde oder wird.

So hat auch die Normen-Welt ihre Not: Bewegt man sich nur einen Zentimeter von der Norm fort, verändert dies radikal die vorher abgegebene Erklärung und das Ergebnis ist nicht mehr das selbe. Demnach, stellen wir fest, ist die Norm statisch und genormte Werte sind fest und unverrückbar, wenn sie ihre Gültigkeit behalten wollen. Der Neuzeitmensch lebt in einer Welt voll statischer Werte und Ideologien. Und er orientiert sich daran, nicht reflektierend oder über eine schon lange fällige Modifikation nachdenkend.

Dort, wo Wege beschritten werden, die in kein genormtes Schemen passen, beginnt die Welt des Mystikers.
Für diesen stellt sich ein Schlüsselmoment häufig dar, dass die allgemein gültigen Normen (gesellschaftlich, politisch, religiös etc.) dem Einzelnen ab einem gewissen Punkt nicht mehr nutzen und bedeutsamerweise, wenn er mit anderen spricht oder sie beobachtet, feststellt, dass sie auch den Vielen nicht mehr nutzen. Er beschäftigt sich mit der Frage, neue Parameter zu erschaffen, auf die er sich ein- und verlassen kann und die von ihm in Funktionalität, Effektivität und Nutzen erprobt sind.

Der magische Weg liegt jenseits aller natürlich erscheinenden Realität, wodurch sie dem flüchtig Schauenden als reine Fiktion oder Irrationalität erscheint. Was gewissermaßen auch den Vorteil hat, schützt sich die magische Ideologie nämlich dadurch selbst, dass sich der Adept die Funktionalität erst durch das Abschreiten eines langen Pfades und die darin verborgenen Welten Schritt für Schritt erarbeiten muss, damit sie sich ihm offenbart.

Erst durch das unbeirrte Fortschreiten erschließt sich eine tiefere Logik und Sinnhaftigkeit, die den Adepten äußerst befriedigt, war seine Mühe nicht umsonst und bestätigt ihm die eigene Erfahrung nicht selten das, was andere vor ihm und die großen okkulten Meister der Geschichte auf ihrem ganz eigenen Weg erfahren haben. Der okkulte Mentor steht bekanntlich immer vor dem Dilemma, dass er transzendentale und daher abstrakte Erfahrungen mittelbar und für den Einzelnen erfahrbar gestalten soll. Daher wird es nötig, dass er sich seines eigenen Systems bedienen muss.

Der magische Weg gleicht also einem unsichtbaren Pfad, der sich nur zu besonderen Zeiten als Hauch in der realen Welt abbildet. Es macht wenig Sinn, sich über Magie zu unterhalten, wenn man beim Auftauchen eines magischen Nebenschauplatzes lieber schnell die Flucht ergreift, weil man fürchtet, die andere Realität jenseits der bekannten Norm, zu betreten. Diese Angst bezieht sich allerdings weniger auf die Erfahrungen oder die Eindrücke, die man von dort in die Rationalität des Alltäglichen mitnehmen könnte, sondern basiert auf dem Aberglauben, dass man verrückt wird oder als verrückt bezeichnet wird, sobald man andere Realitäten als die genormte betritt. Was mich zu dem Schluss führt: Wahnsinn ist theoretisch überall denkbar. Der Materialist ist mit Sicherheit nicht mehr und weniger wahnsinnig als der Idealist. Und realistisch betrachtet kann man nur mutmaßen, wie wahrscheinlich es ist, dass jemand des Nachts beim Träumen oder Umherwandeln in einer Welt, die anders ist als die Alltagswelt, wahnsinnig geworden ist.

Die Angst des Beobachters, bei geistig-okkultem Realitätsabgleich in den Irrsinn zu verfallen, ist mindestens ebenso psychologisch auf falschen Annahmen basierend wie irrational.. Es liegt hier wie auch sonst alleinig an der Persönlichkeitsstruktur des Anwenders.

Selbstredend können und werden auch die spirituellen Bereiche gelegentlich von psychisch labilen Menschen als Ventil hergenommen. Genauso häufig, um nicht zu sagen um ein vielfaches mehr (da in der Überzahl) gibt es allerdings kranke „Realisten“, die durch ihr unzumutbares Dogma und zum Teil auch heftigst ausgelebten Fanatismus in die Irrationalität abgleiten. Daher spielt es außer für den Anwender auch keine Rolle, denn der empirische Okkultismus kann sich nur durch den Anwender und seiner diesbezüglichen Begeisterung sowie der stetig voranschreitenden Verwandlung und Veredlung des magischen und menschlichen Charakters offenbaren.

Der Okkultismus enthält eine Vielzahl an Modellen (Paradigmen), zwischen denen sich der Magier hin und her bewegen kann (insbes.die Chaosmagie legt sich hier nicht fest und modifiziert und verwirft magische Modelle je nach Funktionalität). Die meisten Okkultisten legen sich nach einiger Zeit jedoch auf eins oder ein paar wenige favorisierte Modelle fest, die sich innerhalb ihrer magischen Tätigkeiten bewährt haben oder für die sie interessieren. Da sich diese Ausrichtung nach der Beschaffenheit und den persönlichen Neigungen des Magiers richtet, kann an dieser Stelle unmöglich eine Empfehlung für ein alltaugliches Magie-Paradigma gegeben werden. Einige Modelle seien hier aber dennoch für weitere Nachforschungen in der Kürze erwähnt: Geister- oder Schamanenmodell, kybernetisches/Informationsmodell, Energiemodell, Metamodell sowie diverse Mischformen.

Wien im Mai 2010

Copyright © Aristophanes / Anthera-Verlag
 




Sonntag, 18. April 2010

~ Zauber wirkende Musik ~

 

Autor: Anthera

Um etwas Ewiges zu schaffen, muss der Mensch bekanntermaßen über sich hinaus wachsen. Nicht klein, sondern groß werden muss er dafür. Und er darf das Über-sich-hinauswachsen nicht fürchten. Ein episches Werk berührt den Großen Geist des Menschen auf sonderbare Art.

Heute wird zu wenig berücksichtigt und nicht wahrgenommen, was solche, oft zeitlosen Werke im Menschen bewirken, der sich eben nicht entzieht, sondern sich der Stimmung hingibt, annimmt, was in ihm erklingt, in ihm entfacht, d. h. es öffnen sich dabei Fenster in der Erinnerung an das Erhabene in ihm, an das manchmal in weite Ferne Entrückte. Durch ständige Banalitäten von ihm abgetrennt, entfernt, durch niedere Einflüsse, sich in sein Bewusstsein festzeckend, keinen Raum mehr für das Erhabene übrig lassend, ihn komplett einnehmend. Was bleibt sind die uns bekannten blassen Gesichter, von der Gewohnheit verzerrt, glanzlos und verkümmert das einstige Erbe – das königliche, heilige Versprechen seiner Schöpfer.

Zum Bittsteller hat er sich erniedrigen lassen, zum Spielball der Verborgenen, derjenigen, die im Dunklen agieren. Die Todesmaschine der Seele, getrennt von seiner Heimstatt, seiner Muttererde, der Seele seines Clans, der Religionen, dem geistigen, kulturellen und dem Ewigen seiner selbst – dem unsterblichen Gemüt, aus dem er verlernte zu schöpfen und so abfiel von früherer Schönheit und Glanz zu einer Schreckenskreatur, kraftlos mit gebrochenen Augen, von dem sich alles abwendet, was lebt, liebt, sich leidenschaftlich vereint. Stattdessen gibt er alles, was er hat an das Niedere, das Oberflächliche, damit ihn nichts mehr berühren kann – oder berühren muss… Darüber verkümmerte er und freut sich noch über die Gnade, es nicht bemerken zu brauchen. Gesegnet ist er vielleicht mit der Unbekümmertheit seiner Ahnungslosigkeit und gleichzeitig gezeichnet.

Erhabene, königliche, ewige, epische, den Archetypus weckenden und die Seele in Brand steckende Musik wurde in Zeiten des dunklen Regiments wegen seiner Macht verboten, mit dem Tode bestraft, dem Teufel zugesprochen, vernichtet, der „Empfänger“ des Genius als Unhold verfolgt, verurteilt, da er es wagte, den Menschen mit anders gearteten Mächten zu verbinden. Manche Musik war schon immer Macht, manchmal Besessenheit, wie in etlichen bekannten Fällen, als sterbenskranke, körperlich-siechende Komponisten angetrieben durch eine unsichtbare Übermacht ihr Lebenswerk vollendeten und nach Abschluss tot zusammenbrachen – um unsterblich zu werden. Brennende Leidenschaft und die Ahnung der Größe dessen, was nur durch sie geschaffen werden konnte, veranlasste den Menschen zu Höherem, zu unvergänglichen, ewigen Werken.

Wird einem sterblichen Menschen etwas derart Großes aus der geistigen Welt (die Welt aus der Künstler, Dichter, Denker, Komponisten schöpfen) gegeben, bedeutete dies, dass dieser Mensch nicht nur Macht über die geistige Intelligenzia, sondern mit diesem Werk auch Macht über Menschen hatte. Er wurde zu einem, der scheinbar die okkulten Geheimnisse kannte und in den Dialog mit einer übermächtigen Natur getreten war, denn nur im entrückten Zustand, in der Zurückgezogenheit gelingt ihm eine große Schöpfung. Wie jedes Epos aus einem entrückten Zustand und aus der Zurückgezogenheit aus dem Alltäglichen und durch die Hinwendung zum Nicht-Alltäglichen entstanden ist.

„Der Himmel erhöht ihn und öffnet ihm die Pforte zu Offenbarungen, weil er den Himmel dazu zwang, denn gebeten hatten vor ihm schon Tausende um ähnliches, was ihnen versagt blieb. Auch dem Himmel größere Diener als dieser. Was macht ihn also zu einem, dem der Himmel gehorcht, wenn nicht – Zauberei?“

Ich fand diese Gedankengänge schon immer äußerst interessant und habe mich deshalb intensiver mit der Wirkung von musikalisch unterschiedlichen Werken auf magische Vorgänge befasst. Ziel ist hier aber nicht, einzelne Werke zu benennen, ich kann mir aber vorstellen, das an anderer Stelle irgendwann noch einmal separat aufzugreifen (welche Musikstücke bewirken was usw.).

In o. g. Ausnahmefällen wurde also offenbar davon ausgegangen, dass nur seine persönliche Macht es dem Schöpfer eines Meisterwerks erlaubt, dass Geister ihm schenken, was andere vergeblich begehren. Denn den Zugang zu den höchsten Mächten – so war es schon immer – muss man sich erringen, weil das „Geheimnis“ sich ewig allein durch sich selbst schützt. Einem Sterblichen kann es – bei Gott! – nicht gelingen, das Himmelreich und seine Geister zu schauen, wenn er nicht mit dem Teufel selbst einen Bund geschlossen hat – so eine damals weitläufige Meinung.

Das Hinzuziehen von Musik (sakral, episch, meditativ etc., wichtig ist hier nur die Kraft und Stärke, die den Geist des Anwenders über die irdischen Begrenzungen hebt) kann für praktisch arbeitende Magier von größter Bedeutung sein. Musik durchdringt u. U. Welten, je größer und bekannter das Meisterwerk, desto größer die Reichweite. Große universelle Werke werden – so berichten es schon Universalgelehrte der letzten Jahrhundert – bis in die höchsten Himmel vernommen und zwar über die Art wie diese unsere uns umgebenden Körper verändert. Je nach Musik und die dadurch herbei gerufenen Empfindungen, die uns nicht zufällig, sondern beabsichtigt *über-kommen*, können wir durch Auswahl des passenden Stücks oder Werks auf erstaunliche Art andere Möglichkeiten in unser Leben ziehen (vergleiche hierzu auch das hier vor einiger Zeit schon einmal näher betrachtete Kapitel über Zaubergesänge). Das gleiche Prinzip kennen wir vom sogenannten Mond herunter singen, Regen singen, Geister durch Gesänge ermächtigen, die Macht der Worte, „Gutes“ oder „Böses“ beschwören. Wir müssen dieses Prinzip nur verstehen lernen.

Durch seine Rituale bringt sich der Magier/die Hexe/der Schamane in eine Stimmung, die sein Unterbewusstsein – das eigentliche Machtzentrum des Menschen – beeinflusst, es auf die neue Realität einstimmt und diese gleichzeitig in seinem Lebensplan fixiert, d. h. er schafft sich selbst eine neue Tatsache, von der er will, dass sie sich in seinem Leben manifestiert.

Die jeweilige Stimmung beinhaltet die Grund-Essenz der neuen/anderen Realität (z. B. Wut, Trauer, Euphorie, Liebe, Hass, Freude, Schöpfung, Vernichtung). Richtlinie ist hier – wie im Grunde überall in der okkulten Lehre – die Willenskraft, hervorgerufen durch bestimmte Emotionen, die man zum Zweck der magischen Arbeit auch „künstlich“ herbeiführen kann. Es ist entgegen der Überzeugung vieler esoterischer Strömungen, die sich oft auf etwas berufen, das sie selbst im Kern nie erforscht oder erfahren haben, kein Widerspruch, dass ein hohes Maß an Wut etwas Großes, Neues oder gar Gigantisches im Leben bewirken kann, einen längst fälligen Wandel, die Absprengung von schädlichen Einflüssen, eine ehem. Unwahrscheinlichkeit usw.

Es ist immer noch besser, aus der brennenden Kraft der Wut (einer extrem starken Kraft) heraus Neues zu erschaffen als ein halbherziges Gebet in den Äther zu kippen, weil es gerade „ganz nett“ wäre, wenn dieser oder jener Umstand eintreffen würde, es aber auch keine Rolle spielt, wenn nichts passiert, weil man eh nicht damit rechnet…

Wenn die Stimmung nicht „brennt“, für den Anwender nicht unhaltbar, kaum zu ertragen wird, weil sie aus ihm herausbrechen will (ich hörte „manchen“ dazu von der im Menschen wohnenden, aber in der Regel unterdrückten, weil manchmal zerstörerischen „Drachenenergie“ sprechen – dem einen oder anderen wird dieser Hinweis für eigene Forschungen in diese Richtung evtl. nützlich sein), dann bewirkt sie auch nichts.

Wer keinen Drachen oder Vulkan in sich und aus sich heraus gebären lassen kann, kann nichts deutliches, reales, sichtbares, brennendes, verwirklichtes und auch „undenkbares“ hervorbringen, da seine Flamme nur schwach brennt und beim kleinsten Windhauch erlischt.

Was bleibt ist seine Sehnsucht, da er den Hauch der Ewigkeit bereits geatmet, aber nicht in sein Leben „herunterbringen“ konnte. Eine kleine Narbe, eine schwache Erinnerung im Raum, die nie ganz verhallt, weil sie einmal Möglichkeit, aber niemals wahrscheinlich war, da für das „Leben“ zu schwach.

Dabei hast Du nur zu wenig gebrannt, als dass Dein Feuer andere Dimensionen hätte erreichen können.

Das gilt übrigens auch für die anderen Elemente unserer Welt: Erde, Wasser und Luft. Die größtmögliche Kraft der Erde äußert sich bekanntlich in der Gewalt eines gigantischen Erdrutsches, einem gewaltigen Erdbeben, also dem Versinken Deines alten Paradigmas in der aufbrechenden Erde. Beim Thema Luft wäre es z. B. die Kraft eines Wirbelsturms. Diese befähigt ihn zum Wirken von Taten, die über das „magische Mittelmaß“ herausragen können.

Es ist der Umgang mit dem entfesselten Chaos, das Betrachtern und Nicht-Okkultisten (aber auch durchaus Magie-Kundigen) gewöhnlich Angst macht. Dabei erfordert diese Arbeit in der Regel „nur“ ein hohes Maß an Disziplin und Konzentrationsvermögen, das nicht so unmöglich zu erreichen ist, wie es manche vermuten.

Der Mensch vereint – zumeist unwissentlich – alle diese elementaren Kräfte in sich, fühlt sich gemäß seiner Persönlichkeit aber häufig zu einer oder zwei Kräften mehr hingezogen als zu den anderen. Diese Hinwendung ist mit seinem Schicksal verknüpft (was sich auch in seinem Geburtshoroskop äußert) und hier liegt der Schlüssel zur Lenkung seines Schicksals. Er ermächtigt ihn, gleichzeitig fürchtet der um seine Macht Wissende, wenn er noch nicht lange mit diesen Kräften arbeitet, die Folgen seines eigenen Handelns. Daher wird es wichtig, dass er lernt, seine Möglichkeiten genau kennenzulernen, seine Kräfte richtig einzuschätzen und auf die Suche nach Antworten auf die Fragen „Ist dieses Ziel die Entfesselung des Feuers wert?“ (Er muss nämlich auch immer mit seinen Kräften haushalten und wird nichts Überflüssiges angehen, weil ihn die hohe Konzentration und die Vitalkräfte, die er aufbringen muss, für eine Zeit lang selbst körperlich und geistig schwächen kann).

Welches Ziel benötigt welche Stimmung, damit die das Chaos gebärende Kraft einer Art kosmischen Urschreis gleicht, der alle Schichten des Seins bis zum Urgrund durchdringt? Der nicht „überhört“ werden kann, der auch den formgebenden Geistern nicht entgeht, weil er ohne Zweifel, absolut und willensstark ist.

Nach dieser Stimmung wird der Magier/die Hexe/der Schamane seine Musik auswählen, sich zurückziehen und sich diesem Werk hingeben, z. B. in einer Meditation oder einem mentalen Ritual, bei dem das Lied, die CD oder das musikalische Werk immer wieder abgespielt wird bis sich nach einiger Zeit der Übung vor dem inneren Auge die zugehörigen Bilder (=Was will ich bewirken?) verselbständigen,

Es ist wichtig, dass man diese Form der Visualisierung übt, wenn man Erfolge haben will.

Nach einiger Zeit spielt sich, wenn das Übungsziel erreicht ist, vor dem inneren Auge ein zusammenhängender „Film“ mit dem Inhalt des neuen Paradigmas ab, Du wirst in diesen Sitzungen dann vom Lenker zum Beobachter, Dein Unbewusstsein weiß nämlich, was Du als Ziel gesetzt hast und setzt nach einiger Zeit die Bilder nach der Musik zusammen, die einzelnen Elemente/Bilder/Szenen bleiben interessanterweise steuerbar und können bei anderen Gelegenheiten (luzides Träumen, automatisches Schreiben etc.) verwendet werden.

Über sein Unterbewusstsein aktiviert der Magier sein eigenes Feld und zwingt dadurch sowie durch sein der neuen Situation angepasstes Verhalten bestimmte Möglichkeiten durch Zugabe seiner Vitalkraft zu Wahrscheinlichkeiten zu werden, die wiederum einen Prozess durchlaufen, bis sie in der materiellen Welt „ankommen“.

Dabei ist der Magier Gefäß, Tempel, Transformationskanal und Gebärender in einem. „Durch sich selbst“ kann er alles in seinen Kosmos hinein rufen, denn nur durch sich selbst hat er die größtmögliche Macht durch Kraft, Willens-, Wirk- und „Wegerecht“. Hier bestimmt er, was kein anderer für ihn in der Form bestimmen kann.

Nur durch die Übung an sich selbst lernt er seine wahren Möglichkeiten und Grenzen seiner okkulten Kräfte verstehen, was ihm dabei hilft, grundsätzlich auch andere Realitäten für andere zu bewirken. Auch wenn hierbei leicht abgewandelte Kriterien zu erfüllen sind.
Aber dazu vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt in einem anderen Kapitel mehr.

Anthera


Copyright © Anthera / Anthera-Verlag



Mittwoch, 31. März 2010

~ Über das rein geistige Fluidum ~

 

Autor: Aristophanes


Durch sein Denken und Handeln erzeugt der bewusste und auch der unbewusste Mensch zu jeder Zeit ein metaphysisches Fluidum. Er ist überall und zu jeder Zeit unabhängig von unseren Fähigkeiten oder Vorlieben von geistigem Fluidum umgeben. Geistiges Fluidum durchdringt den Menschen bis in seine letzte Zelle und strömt aus ihm heraus. Diese Substanz ist es, die unser unsichtbares Ich formt, erhält und bewahrt.

Nun verhält es sich so, dass der Mensch stetig nicht sichtbares Fluidum produziert und an seine Außenwelt abgibt. Das Fluidum ist in seiner Qualität dergestalt beschaffen, wie die innerste Struktur des Menschen. An diesem Fluidum erkennt ihn der Sensitive, denn es beinhaltet eine gänzlich präzise und in sich geschlossene Charakteristika, die als Summe der Gedankenwelt eines Individuums zu verstehen ist. Anhand dieser Summe erkennt ihn der Sensitive besonders auch dann wieder, wenn er schon einmal mit ihm Kontakt hatte.

Jeder Mensch ist theoretisch über seine Gedankenwelt metaphysisch abbildbar. Das besagt, das ganz bestimmte Verhaltensauffälligkeiten (d. h. von der „Norm“ abweichende bis überdurchschnittliche) auch dann für einen anderen wahrnehmbar sind, wenn er diese nicht ausdrücklich herauskehrt. Denn das Fluidum ist für einen Seher in der Regel sichtbar. Aus ihm kann er den Charakter, Stärken, Schwächen und häufig die bedeutenden Ereignisse eines Lebens herauszulesen, die wie eine Markierung ablesbar bleiben. Die Beschaffenheit des Fluidums lässt wiederum Rückschlüsse auf seinen ganz eigenen Entstehungsprozess zu.

Der Mensch nimmt also ständig Fluidum aus der Umgebung auf und gibt eigenes Fluidum an seine Umgebung ab. Dies geschieht über seine Geistkörper. Dabei nimmt er bewusst oder unbewusst das ebenfalls reingeistige Fluidum derjenigen Wesen auf, mit denen er sich umgibt oder mit denen er sich befasst. Und er nimmt das Fluidum der Wesenheiten auf, die sich mit ihm im momentan gleichen Raum (horizontal/vertikal) befinden.

Je intensiver er sich mit speziellen Wesenheiten oder Menschen befasst, desto mehr ihres Fluidums nimmt er dabei in sich auf. Es ist wahrscheinlich, dass er nach einiger Zeit sogar beginnt zu denken wie jener Mensch oder Intellekt, mit dem er sich intensiv befasst.

Daher wird es für ihn nötig, sich nicht unnötigerweise mit Dingen zu befassen, die ein schlechtes Fluidum erzeugen. Wendet er sich den höheren Geschöpfen des Himmels zu, die stets reingeistiges Fluidum von hoher Qualität in das menschliche Feld atmen, dann nehmen seine Zellen diese neuartige Information auf, was zur Folge die Erzeugung eines Fluidums von hoher Qualität hat.

Verändert der Mensch seine Art zu Denken und zu Handeln, verändert sich auch sein Fluidum. Fluidum von ausgezeichneter Qualität erhält er nur durch ausgezeichnetes Denken und Handeln. Dazu muss er bestrebt sein, sich selbst lebenslang zu veredeln, sterbliche Verhaltensweisen in unsterbliche zu verwandeln und schlechte Gewohnheiten durch außergewöhnliche und ehrenhafte Tugenden als Basis seines Charakterbildes herauszubilden.

Betrachten wir als nächstes das reingeistige Fluidum des Okkultisten:

Ihm genügt das alleinige Wissen um die Existenz verschiedener Wirkkräfte bekanntermaßen nicht. Er ruft sich vielmehr ganz bewusst ein beliebiges Fluidum in seine Geistkörper, um nachhaltige Belege für tatsächliche Wirkkräfte zu erhalten. Er wird höchst wahrscheinlich im Laufe der Zeit dazu übergehen, gezielt Orte aufzusuchen, denen das Fluidum einer geistigen Größe, eines Genies oder begnadeten Schöpfergeistes anhaftet. Folgt er der Spur eines intellektuell höher stehenden Genius, profitiert er davon und kann buchstäblich aus dem „Nichts“ an Informationen gelangen, die vor einigen Jahrhunderten aus reinem Unverständnis heraus als Schwarzkunst geahndet wurden, da sich nicht erklären ließ, wie jemand, der weder lesen noch schreiben konnte, aus dem Nichts heraus hochgeistige, religiöse oder gar wissenschaftliche Traktate abzuhandeln vermochte. Desweiteren war das bewusste Aufnehmen fremden Fluidums durch einen „Kundigen“ für dessen Umfeld mit unkontrollierbaren Risiken verbunden.

Ein Mensch mit einem besonders hohen Gehalt an gutem (d. h. qualitativ hochwertigem) Fluidum ist u. a. an seiner äußeren und inwendigen Charakteristika zu erkennen. Er besitzt in der Regel eine starke Ausdruckskraft und Stärke, andere durch Worte, Taten oder durch eine bestimmte künstlerische Fähigkeit in seinen Bann zu ziehen, was hier meint, er verfügt häufig über eine hohe Attraktivität, die persönliche Anziehungskraft, durch welche er wie ein Magnet zu wirken beginnt, immer im Auge auch der Ausschlag in die zwei Extreme möglicher Begegnungen, bei denen die einen ein Gefühl der Abneigung und andere tiefste Bewunderung empfinden.

Die Besonderheit jener Menschen mit ausdrucks- und wirkungsstarkem Fluidum liegt also in einer Art schwer zu definierender Mystik, die sie umweht. Eine Aura, bei der wir selbst bisweilen höchst schmerzvoll an die Betrachtung unserer eigener fluidalen Substanz gemahnt werden. Der Okkultist hat naturgemäß die Neigung, bewusst höher qualitatives Fluidum zu invozieren, um sein eigenes zu verbessern.

Es ist also jenes „Einatmen“ von noch fehlenden oder unzureichend ausgebildeten, universellen, meist nicht irdisch zu erlangenden Eigenschaften, die der Seelenbeschaffenheit angehören. Daher ist es für den Okkult-Denkenden und Okkult-Handelnden Menschen von außerordentlicher Wichtigkeit, sich um seiner Selbst und seines Auftrags Willen mit unsichtbaren Wesen der höheren Himmel zu zentralisieren.

Denn was der Mensch durch seine Überzeugungen herausstellt bzw. was als Fluidum aus ihm heraus fliesst, wird unweigerlich zu seinem Schicksal, dessen sich sein ihm zugehöriger Schicksalsdämon oder –engel annehmen muss.

Der Schicksalsdämon oder -engel hängt stark mit dem „ethos“ des Menschen zusammen. Mit dem, was er als seine ethisch-moralische Grundordnung definiert und auf die er ständig vom Schicksal geprüft wird; daraufhin, wie tief die Grundsätze im Menschen verankert sind, denn nur der tiefverankerte ethos wird zur Tugend – und taugt als Basis der menschlichen Seele, aus der im Leben wie im Tod einst die Überseele als geistiges Prinzip in Form seines Engels oder Dämons hervortritt.

Wien im März 2010


Copyright © Aristophanes / Anthera-Verlag



Sonntag, 21. März 2010

~ Auflösung von Negativ-Clustern ~

 

Autor: Wanja Benuaté

Jeder war schon einmal krank und kennt wahrscheinlich folgendes: Sobald es einem wieder besser geht, startet oft aus einem inneren Drang heraus eine große Reinigungsaktion. Es werden alle möglichen Betten frisch bezogen, das Zimmer gelüftet und ausgiebig gereinigt, das Laminat gewischt, der Teppich gesaugt, frische Blumen hereingestellt usw.

Was in der Regel unbewusst abläuft, hat einen Grund. Jede Krankheit (egal ob kurz oder lang) verursacht ein entsprechendes Cluster, eine Ansammlung von Gedankenformen und Elementalen, meist an der Stelle ansammelnd, an der sich das Kopfende des Bettes befindet, denn über dem Kopf formen sich Gedankenformen, die in Form einer unsichtbaren Masse durch unser Scheitelchakra austritt. Zumeist geschieht das, wenn wir während unserer Krankheit schlafen. Ganz klar können wir das z. B. bei Fiebererkrankungen beobachten, beklemmende oder bizarre Fantastereien oder Alpträume, die – weil sie sich in dieser Cluster-Ansammlung oberhalb unseres Kopfendes befinden – uns Nacht für Nacht auf’s Neue heimsuchen.

Diese Gedankenformen sind Abspaltungen, die sich u. a. aus dem Krankheitsbild ergeben, die der Körper während der Schlafphase abwerfen möchte. Typisch sind hier die Alpträume, die nur dann auftreten, wenn eine Störung innerhalb des Körpers oder der Psyche auftritt. Die durch den Alptraum erzeugten Elementale, die hervorgerufenen Emotionen und die Abwehrreaktionen des Körpers bilden ein Feld, das wie eine kompakte Wolke über dem Kopfbereich hängt (der Ein- und Austrittsstelle für astrale Erfahrungen) und je länger die Krankheit anhält, ständig genährt wird.

Durch die körperliche Schwächung ist es dem Menschen meist nicht möglich, diese Cluster aus eigener Kraft aufzulösen. Erholt er sich von seiner Krankheit, wird auch seine astrale Abwehrkraft wieder stärker und er kann sich aus eigener Kraft dieser Ansammlung an verbrauchter und elementalzersetzter Gedankenmanifestationen entziehen.

Um dieses Feld von Gedankenmustern und –abfällen mit destruktiven und an der Lebenskraft zehrenden Elementalen loszuwerden, empfiehlt es sich, möglichst schon früh mit der Auflösung des Clusters zu beginnen. Hierzu kannst Du zumindest das Kopfkissen frisch beziehen, lüften und dem Raum eine klare, leichte und frische Note geben. Hier eignen sich hervorragend Düfte mit zitroniger Note. Schwere, süßliche Düfte sollten vermieden werden, sie sind in ihrer Grundsubstanz zäh und zähe Gedankenformen können daran leichter anbinden.

Etwa 10 – 50 cm über der Stelle, an der Dein Kopf ruht, befindet sich das durch die Krankheit hervorgebrachte Gedanken-Cluster. Dieses ist von organischen Substanzen sehr leicht aufzunehmen, d. h. Blumen sollten aus der direkten Umgebung entfernt werden, weil sie diese im Feld gesammelten Eigenschaften aufnehmen und an anderer Stelle wieder abgeben können. Wenn Du also krank wirst und in einem Zimmer schläfst, in welchem viele Blumen stehen, solltest Du diese in einen anderen Raum bringen oder am besten vorübergehend auf den Balkon stellen.

Das Cluster kann durch einen spitzen Gegenstand „aufgestochen“ werden. Hierzu eignen sich lange, dünne Gegenstände aus Metall, möglichst mit einer Spitze, denkbar ist hier auch der Gebrauch einer Messerspitze. Ich verwende einen alten, schweren Brieföffner meiner Großmutter aus Silber, für mich das ideale Werkzeug, Cluster aufzustechen und die Gedankenformen zu entlassen. Nach der Anwendung bitte nicht vergessen, das Werkzeug unter klarem Wasser abzuspülen.

Vermeiden solltest Du Gegenstände aus organischem Material, wie etwa Holz, da diese zur Aufnahme der Informationen aus den Clustern neigen oder Objekte, die Du z. B. in der Küche verwendest (etwa einen Kochlöffel oder ein Messer, das Du danach zum Kartoffelschälen benutzt).

Nach dem Aufstechen des Clusters kann der Inhalt an Informationen in alle Richtungen verteilt werden. Hier hilft die Vorstellung einer kleinen kompakten Wolke, die Du mithilfe eines spitzen Gegenstandes aufstichst und die Bestandteile in alle Richtungen verteilst, sodass sich die Wolke aus ihrer kompakten Form löst und die Informationen wie aus einer zerplatzten Hülle in den Raum weichen.

Je kürzer und leichter die Erkrankung, desto kleiner und einfacher ist das Cluster zu entfernen. Typische Orte für große, starke, massive und auch todbringende Cluster sind Krankenhäuser. Ich kenne niemanden, der in einem Krankenhaus (auch wenn er nur eine Nacht dort war) keine Alpträume bekommen hat. Das liegt natürlich an dem von den vielen Kranken vor ihm erzeugten Feld, das sich fast immer über der gleichen Stelle (über dem Kopfende) des Krankenbettes befindet. Je nach Verlauf und Art der Erkrankung kann sich das Feld aber auch erheblich ausbreiten und nicht selten nimmt es auch ganze Räume ein.

Wenn wir in so einer Umgebung schlafen und sich nachts unser Scheitelchakra öffnet, bekommen wir Alpträume aus dem Gedankenfeld, das viele Kranke vor uns hinterlassen haben. Sind gar Patienten in diesem Bett gestorben ist das Ergebnis noch frappierender.

Ist ein Krankenhausaufenthalt unvermeidlich, versuche bitte, das dortige Cluster (das sicherlich immer existiert, wo es Menschen schlecht ging) mit den Dir zur Verfügung stehenden Mitteln aufzulösen. Lasse frische Luft herein, bringe viell. einen leichten, zitronigen Duft mit oder besorge Dir einen leichten Spray mit Zitronenöl, das Du Dir in die Aura (bzw. um den Kopf) sprühen kannst. Sorge dafür, dass keine Blumen auf Deinem Tisch stehen und dass nach Deiner Rückkehr auch die NICHT getragene Wäsche gründlich gewaschen und zum Trocknen an die Luft gehängt bzw. die Leine zum Trocknen auf den Balkon oder in den Garten gestellt wird.

Wanja


Copyright © Wanja Benuaté / Anthera-Verlag



Sonntag, 21. Februar 2010

~ Jenseits der Wahrscheinlichkeit ~ Teil 1

 

Autor: Anthera


Wir gehen in diesem Modell davon aus, dass alles Sichtbare seinen Urgrund im Unsichtbaren hat. Nur wer die Mechanismen der einzelnen Sphären kennt oder „ausgelotet“ und darüber meditiert oder sinniert hat, kann die sichtbaren Ergebnisse und die ihnen vorausgegangenen Prozesse in ihren auch nicht-materiellen Zuständen versuchen zu imitieren.

Meine Ausgangsfrage war: Auf welcher Ebene realisieren sich eigentlich „Wunder“ bzw. welche Ebenen oder Sphären muss ein Ereignis durchlaufen, damit es sich in der Materie als „Wunder“ ausschüttet?

„Wunder“ nennen wir im Allgemeinen jene Ereignisse, deren Ausgangspositionen die Wahrscheinlichkeit gegen sich haben, d. h. das Resultat musste zunächst als „anders beschaffen“ (wie: fest-flüssig-ätherisch) in die Ursachensphäre eingehen um von dort wirken zu können. Den Menschen in seinem Element (=Materie) umgeben mehrere Wirksphären: physisch, astral, mental, kausal…

Die Kausalsphäre ist jene, auf der die Pläne, Konzepte für die sichtbare Welt in das Gefäß der Formung eingekippt werden.

Der Magier strebt sein Leben lang und in der Regel inkarnationsübergreifend danach, irgendwann die höchsten (d. h. auch die abstrakten) Ebenen zu erreichen, um den Mechanismus der Kräfte, die die Welt zusammenhalten und die sie formen, zu ergründen. Steht ein Ereignis bereits kurz „vor“ der Materialisation, ist es relativ einfach, hier nachzuhelfen bzw. den Werdungsprozess zu beschleunigen. Der Magier wird daher immer bemüht sein, sich die Wahrscheinlichkeit zum Verbündeten zu machen. Widerspricht ein Prozess aber der Wahrscheinlichkeit, reicht ein einfaches Ritual zum Herabziehen der noch unsichtbaren, aber bereits geformten Realität nicht mehr aus.

Die Frage lautet also, wie und wodurch kann er die „erhabenen“ Wirkebenen erreichen?

Antwort: Indem er zunächst versucht, Sichtbares bis an seinen Entstehungsursprung und darüber hinaus zurückzuverfolgen, um sich die Werdungs-Abläufe vor Augen zu führen…(nebenbei bemerkt: wir können niemals abschließend sagen, welche Aspekte zusammen genommen berücksichtigt werden müssen, um das „absolute“ Ziel zu erreichen, aber wir können versuchen, den Schöpfungsprozess zu verstehen und ihn ggf. imitieren).

Betrachte zunächst einen sichtbaren Gegenstand (und später ein Ereignis) anhand eines real existierenden Beispiels und verfolge es über die Zerlegung in seine Einzelteile (bzw. Eigenschaften) zurück bis es wieder aus der Materie verschwindet Verliere es dabei aber nicht aus den Augen, sondern erschaffe vielmehr ein logisch aufgebautes System, also von der Herstellung zurück in die Planphase zurück zur Idee, zurück zur Ursache usw…

Diese Sphären müssen sowohl zusammen genommen als auch getrennt voneinander auf möglichst viele Charakteristika überprüft bzw. in die Überlegungen mit einbezogen werden. Erst wenn Du ein funktionierendes Gefüge der mit- und ineinander wirkenden Mechanismen der einzelnen Wirkebenen verinnerlicht hast, kannst Du probieren, damit zu experimentieren.

Dabei kann folgendes Modell unterstützen (eine Vollständigkeit ist hier in der Kürze nicht gegeben, es soll lediglich zur gedanklichen Weiterführung der Schöpfungsszenarien anregen):

Die Dimensionen der Realität:

Erschaffenes/Materielles/in die Materie gekommenes resultiert z. B. aus den folgenden Schritten:

1. Notwendigkeit – Idee – Planung – Herstellung – Angebot

Oder

2. Idee – Planung – Herstellung – Angebot
(„Nachteil“: keine Notwendigkeit, d. h. die Notwendigkeit muss erst geschaffen
werden)

Das 1. Erzeugnis/Ereignis wurde aus einer Notwendigkeit heraus geschaffen, beim 2. wurde die Notwendigkeit nachträglich erschaffen.

3. Die Notwendigkeit ist hier z. B. die „Beschaffung von Geld“ und nicht das IDEALE Erzeugnis, d. h. das Erzeugnis ist wahrscheinlich von geringerer Qualität (weil die Ursache nicht in der Notwendigkeit des Gegenstandes, sondern in der des Profits liegt) und wird sich langhaltig nicht durchsetzen.

4. Um das Resultat zu begünstigen, muss daher mit dem „wahren“ Willen durchsetzen (Erklärung des „wahren“ Willens siehe weiter unten).

Übung: Sinniere darüber, welche Notwendigkeiten welche Resultate begünstigen und welche das Resultat verfälschen.

Wenden wir uns nun der Notwendigkeit zu:

Aus welchen Ursachen resultiert die Notwendigkeit?

1. Ein Bedürfnis (z. B. die Vereinfachung des Alltags) ist Motor für die Notwendigkeit, ein bisheriger Zustand soll verändert/ergänzt werden oder ein bestimmtes Ereignis soll eintreffen

2. Um von einem in den anderen Zusammenhang/Zustand zu wechseln, werden bestimmte Voraussetzungen zur Notwendigkeit (ohne das eine kann das andere nicht entstehen usw.) ohne die der Wechsel nicht stattfinden kann.

Können wir grundsätzlich annehmen, dass der WILLE Ursache einer Notwendigkeit ist?
Oder dass der WILLE eine Notwendigkeit (er)schafft?

Wenn wir dieses Paradigma übernehmen, richtet sich das Sein also nach dem WILLEN (von jeweils irgendwem/irgendwas) und der Wille ist die Basis der Notwendigkeit.

Der „Wille Gottes“ lenkt die Welt, so heißt es in allen Weltreligionen. Können wir Wille hier vielleicht als Schöpfungsmotor sehen? Und Gott als Metapher oder metaphysischen Platzhalter für „alles, was möglich wäre oder ist, das an die Schöpferstelle treten kann“?

Und wie verhalten sich hier Möglichkeit und Notwendigkeit zueinander?

(… weiter im 2. Teil)


Anthera, im Februar 2010

Copyright © Anthera-Verlag / Anthera



~ Jenseits der Wahrscheinlichkeit ~ Teil 2

 

Autor: Anthera

Dem experimentellen Magier geht es darum, Möglichkeiten zu Wahrscheinlichkeiten zu machen, indem er eine Notwendigkeit erschafft. Und weil sie notwendig geworden ist, aus dem Schöpfungsprozess in die Realität „herab“ fließt.

Wie kann sich der ECHTE (=magische) Wille materialisieren? Dem echten Willen steht hier der „unechte“ Wille gegenüber. Dieser agiert nur innerhalb der „niederen“ Gefilde. „Nieder“ bedeutet im übrigen nicht „minderwertig“, sondern, dass sein Kreislauf ist sehr begrenzt ist. Er hat einen kleinen Radius, wobei man das angestrebte Ziel häufig ohne große Mühe selbst mit niederen Mitteln erreichen kann (z. B. Konsum: Ich will ein neues Möbelstück, spare und kaufe es mir in 5 Monaten). Das Ergebnis ist hier vorher schon absehbar und hat die Wahrscheinlichkeit nicht gegen sich. Bei einem ganz bestimmten Möbelstück, das bspw. 50.000 Euro kostet, sieht es hingegen schon anders aus. Dieses Ergebnis befindet sich außerhalb des direkten Radius’ eines „Durchschnittsbürgers“ und er muss seinen Radius an Möglichkeiten erweitern, wenn er dem zunächst überhaupt erst einmal entgegen kommen will, d.h. ich vergrößere die Wahrscheinlichkeit.

Der Radius lässt sich nur erweitern, indem ich mir die einzelnen Schöpfungsebenen Schritt für Schritt erarbeite, d. h. so lange vornehme, bis ich sie im Einzelnen und dann im Besonderen (also zusammenhängend als Einheit) in mein Denkmodell übernommen habe. Und mir bewusst vor Augen führe, dass ich hier einen Werdungsprozess einläute, d. h. neue Paradigmen sollten nicht angerissen, sondern verinnerlicht werden.

Wenn ein Wille die Wahrscheinlichkeit gegen sich hat, ist es an dem Magier, diese Wahrscheinlichkeit herzustellen, indem er eine Notwendigkeit erschafft. Wahrscheinlich liegt hier die Schwere dieser Übung. Ist es denn „notwendig“, wenn ich 50.000 Euro für ein Möbelstück ausgebe? Wahrscheinlich *!* nicht, also werde ich den Gedanken i. d. R. auch nicht weiter spinnen. Das Spinnen jener „Lebensschnur“ oder Leitfadens – so lernen uns die 3 Nornen (Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft oder Gewesenes/Seiendes/Werdendes) ist aber für den Schöpfungsprozess wesentlich.

Der Magier oder der angehende Magier muss integrieren können, dass eine Möglichkeit immer nur bedeutet, dass das Szenario nur möglich (aber nicht zwingend wahrscheinlich und schon gar nicht unbedingt notwendig) ist. Möglichkeiten bleiben Möglichkeiten, d. h. sie verlassen den unsichtbaren Ideen-Raum nicht bzw. wenn sie ihn verlassen, verlieren sie ihre Eigenschaft (= „möglich“) und bekommen das Attribut „wahrscheinlich“, d. h. sie werden zur Wahrscheinlichkeit. Dazu muss der Magier nun aber ebenfalls die Ebene des Möglichen gedanklich verlassen und in die Erforschung des Reiches der Wahrscheinlichkeit übergehen und sich fragen, welche Voraussetzung er schaffen muss bzw. wie er den Vorgang formen kann, damit sich das Wahrscheinliche manifestiert.

Wir können also davon ausgehen, dass jede Wahrscheinlichkeit vorher eine Möglichkeit war. Treibender Motor ist – wie weiter oben schon erwähnt – die Notwendigkeit.

Wie ergießt sich nun das „Erhabene“ in das „Gewöhnliche“ (das „obere“ Gefäß in das „untere“?) Und ist es zwangsläufig so, dass dabei das Gewöhnliche dadurch erhaben und das Erhabene gewöhnlich wird? Wenn wir es probieren, wertfrei zu betrachten, also nicht in den Denkschemata erhaben=gut, gewöhnlich=schlecht, und es z. B. in die Attribute erhaben=aus den höheren feinstofflichen Sphären stammend und gewöhnlich = in die grobstoffliche Sphäre geflossen (die wir *gewohnt* sind).

Liegt die Schwierigkeit also darin, dass wir das Erhabene nur unzureichend mit irdischen Maßstäben messen können weil es – wenn es in die Materie kommt – gewöhnlich wird?

Umgekehrt wird das Gewöhnliche in den höheren Sphären erhaben und ist außerhalb der Grobstofflichkeit nicht länger gewöhnlich, d. h. wir müssen davon ausgehen, dass das Umfeld die jeweilige Charakterisierung gestaltet. Um etwas zu erhöhen, muss man es auf die erhabene Sphäre bringen und umgekehrt.

Die nächste Aufgabe wird darin liegen, die sphärischen Mechanismen zu benennen, durch die ein Ziel erreicht werden kann, das sich außerhalb des persönlichen Aktionsradius befindet und diese in mehreren Einzelergebnissen zu protokollieren. Durch welche Charakteristika kann eine (vermeintliche) Unwahrscheinlichkeit in eine Wahrscheinlichkeit und wie kann die Wahrscheinlichkeit ganz konkret in eine Notwendigkeit gegossen werden… ?

Anthera, im Februar 2010


Copyright © Anthera-Verlag / Anthera



Montag, 1. Februar 2010

~ Wicca Ritual ~

 

Autor: Isariah

Rituale gibt es schon seit Menschengedenken. Und jeder hat schon so seine eigenen kleinen oder großen Riten ausgeführt und tut dies noch immer. Oftmals unbewußt und ohne sich große Gedanken darüber gemacht zu haben. Aber schon das tägliche Zähne putzen ist ein solches. Oder das abendliche Vorlesen im Kinderzimmer. Diese kleinen regelmäßigen Abläufe ohne welche wir uns den Tag gar nicht mehr vorstellen können, können schon als Rituale genannt werden. Für diese für uns doch so wichtigen Handlungen nehmen wir uns die Zeit ja wir freuen uns teilweise sogar darauf. Um sie dann auch mit viel Liebe und Innigkeit auszuführen. Oh ja, auch beim Zähne putzen verbindet uns eine Innigkeit, und zwar zu uns selbst zu unserem Körper den wir ehren indem wir ihn pflegen und gutes antun.
Die Zeit in der es noch keine Fernseher gab, keine Technik für die Bequemlichkeiten, da waren die Rituale allgegenwärtig. Das Beisammensein nach getaner Arbeit, das gemeinsame Essen waren Bestandteile in vielen Familien. Hier sprach man dann über den Tag, über Arbeiten die noch getan werden mußten.
Da man vom Wetter abhängig war, wenn die Ernte eingebracht werden mußte, verehrte man den Wettergott (das Göttliche) indem man ihn huldigte ihm zu Ehren ein Fast gab und Opfer darbot. Man bat Demeter ( der Göttin des Lebens und der Fruchtbarkeit), um eine reiche Ernte. Diese in regelmäßigen Abständen vollbrachten Huldigungen verstärkten die natürlichen Verbindungen zur Mutter Natur.
Und noch früher, als die Menschen in Höhlen oder in Zelten lebten verehrten sie die Natur auf ganz besondere Weise. In jedem Dorf und in jeder Gemeinde gab es diese Menschen mit ganz bestimmten ausgeprägten Fähigkeiten. Sie taten den ganzen Tag und auch die Nächte nichts anderes als sich der Natur mit seinen riesigen Geheimnissen zu öffnen. Sie erlangten dadurch das Verständnis, um die Geschehnisse der Naturgewalten. Sie konnten mit der Anderswelt kommunizieren und waren so die Vermittler zum Göttlichen. Sie wurden von den Menschen in ihren Gemeinden verehrt. Und sie wiederum verehrten die Götter, sie wußten diese für ihre Sache zu gewinnen. Um ihnen wohl gesonnen zu sein brachten sie ihnen Opfergaben und es entstanden die Altäre. Sie waren heilig und bedurften den besonderen Schutz und die Verehrung der ganzen Gemeinde. Der Altar wurde zu bestimmten Anlässen besonders liebevoll geschmückt. Dadurch wurde den Gottheiten gedacht. So hatte dann wohl jede Gemeinde ihre eigenen Gottheiten welche angebetet wurden.

Der Zyklus der Natur spiegelte sich in den einzelnen Festen wieder. Und so wurden aus den immer wiederkehrenden Festlichkeiten schon bald kleine Rituale. Diese wiederum waren immer einem bestimmten Ereignis einem Gott und einer Göttin gewidmet. Wir kennen heute unsere acht Hexenfeste welche hier den Zyklus der Natur widerspiegeln:
Mond Imbolc, Sonne Ostara, Beltane, Litha, Lughnasad, Lammas, Mabon, Samhain, Yule Die Jahreskreisfeste auch Hexensabbate genannt sind acht gleichmäßig verteilte Stationen im Kreislauf, den die Sonne in einem Jahr durchzieht. Sie werden eingeteilt in vier Sonnenfeste und vier Mondfeste. Die Sonnenfeste werden an den markanten Wendepunkten der Sonne gefeiert, wie Tag- und Nachtgleiche und Sonnwende. Die Mondfeste liegen exakt dazwischen.
Hauptsächlich wurden und werden Rituale für die magische Arbeit genutzt. So helfen sie uns Zauber, Anrufungen und Gebete direkt an Göttin und Gott weiterzugeben. So erhalten wir deren Aufmerksamkeit und können uns ganz unserer Bitte zuwenden. Der persönliche Kontakt zwischen Hexe und Gottheit ist sehr wichtig welche durch die Anrufung noch verstärkt wird. Um eins zu sein mit seiner Gottheit sollte unbedingt ein Ritual durchgeführt werden. Hierbei ist es erstrebenswert immer den gleichen Ritualablauf anzuwenden.

Der Ritualaufbau
Zuerst werden einige Utensilien benötigt, welche für das Ritual und jeder Art von Magie gebraucht werden.

Der Athamen – ein zweischneidiger Ritualdolch, welcher ausschließlich zum Lenken von Energien genutzt wird
Der Kelch - idealerweise aus Kupfer, andere Materialien können jedoch auch verwendet werden
Das Pentakel – in Form einer Scheibe, einem Teller. Bestehend aus Holz oder Metall, jedoch möglichst aus einem 
erdigen Material besteht, da es die Erde symbolisiert
Ein Räuchergefäß – am besten in Form einer Schale, die aus feuerfestem Material besteht
Zwei kleine Schalen – für Wasser und für Salz, wieder aus Kupfer oder einem ähnlichen Material
Kerzen – ich bevorzuge zwei Teelichter welche sich ständig auf meinem Altar befinden 
und farbige Haushaltskerzen, welche man entsprechend dem Anlass aussuchen sollte

Habe ich all diese schönen Dinge zu einem kleinem Gesamtmeisterwerkt aufgebaut, -ach ja natürlich wäre es toll, wenn man einen kleinen Tisch eine kleine Holzbank oder dergleichen zur Verfügung hat. Dieser sollte dann ausschließlich als Altar dienen- kann die eigentliche Arbeit losgehen. Nicht zu vergessen das Altartuch. Hierbei ist der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Schön wäre es wenn sich auf ihm das Pentagramm befindet und vielleicht noch einige typische magischen Hexenzeichen. Wichtig ist nur, das man dazu dann auch eine gewisse Beziehung hat. Da ich die Mondgöttin absolut verehre, werden es demzufolge ihre Zeichen sein, mit denen ich mein Tuch schmücke.
Nun wäre der Zeitpunkt, mit dem Ritual zu beginnen. Wir befinden uns in einem Raum oder an einem entsprechend schönen Ort mitten in der Natur. Dazu sollte man sich etwas Zeit nehmen, um sich auf die Energien dieses Ortes einzustimmen. Alle Teilnehmer tauschen sich nun aus wer was wann tun soll. Es gibt dem Ganzen immer mehr Dynamik wenn sich wirklich alle Teilnehmer voll mit einbringen. Jeder Mitwirkende sollte eine schwarze Robe möglichst mit Kapuze dazu anlegen. Damit ist schon der erste Schritt in eine andere Welt getan. Mit dem Überstreifen dieser stimmt man sich in die bevorstehende Zeremonie ein. Einen Gürtel welcher aus Naturfasern bestehen könnte wie beispielsweise eine farbige Kordel ist wünschenswert. An dieser wiederum kann der Athame befestigt werden.
Der Altar sollte jetzt in Richtung Norden -was für die Erde steht und Festigkeit und Stärke symbolisiert- stehen, meiner steht in Richtung Osten weil dort die Sonne aber vor allem meine Mondin aufgeht.
Ich denke aber, das der Altar in jeder Himmelsrichtung stehen kann und dies keinen wirklichen Einfluß auf die Wirksamkeit des Rituals hat.
Der Altar kann jetzt ganz individuell geschmückt werden. Dabei sollte man sich des Themas bewußt werden. Zu den acht Jahresfesten gibt es spezielle Anregungen die diese Feste widerspiegeln. Beim Schmücken des Altars sollte jeder mithelfen und Dinge verwenden die mit dem Ritual in Verbindung stehen.
Für das Element Erde verwenden wir ein Gefäß oder eine hübsche Schale mit Salz. Ähnlich dieser sollte das Gefäß für das Wasser ausfallen, welches für das Element Wasser steht. Das Räuchergefäß wird mit Räucherkohle und entsprechender Räucherung gefüllt und steht für das Element Luft. Nun fehlt noch das Element Feuer, welches durch die Altarkerze symbolisiert wird. Damit zeigen wir den Elementen -die wir nachher rufen- ihre besondere Bedeutung an.

Hier nun eine klassische Vorgehensweise des Wicca-Rituals.
Denkt immer daran eure magischen Gegenstände vor der Benutzung zu begrüßen, dies kann durch einen innigen Kuß auf den jeweiligen magischen Gegenstand erfolgen.
Eine schöne Geste, welche uns zeigt, daß das Ritual beginnt, ist das Anzünden der Altarkerze. Alle Teilnehmer stellen sich daraufhin im Kreis auf und zelebrieren den Baum des Lebens. Es kann Einen geben der die Anderen führt. Es kann aber auch jeder für sich allein dies tun.
Dies wird getan, um sich zu erden was sehr wichtig ist. Man gewinnt dabei eine eigene Stärke und Standhaftigkeit und vor allem seine innere Ruhe. Man löst sich von der Außenwelt und tritt ein in eine eigens dafür erschaffene Atmosphäre. Es wird eine Verbindung zwischen Himmel und Erde hergestellt, der ewige Kreislauf des Lebens. Man wird eins mit der Natur, dem Ort an dem man gerade befindet.

Was jetzt kommt ist sehr wichtig. Die Reinigung.
Man sollte innerlich und äußerlich rein und sauber sein. Wir wollen gute kraftvolle Energien anziehen. Auch der Ort an dem wir uns befinden sollte sauber und rein sein. Man könnte z.B. in der Natur den Hexenbesen verwenden, um den Ort auszufegen, alle negativen Einflüsse zu entfernen, abzuschütteln. Der Geist, der Kopf sollte rein und “leer” sein.
Bitte nehmt euch vorher einige Sekunden Zeit, um euch richtig auf diesen Ort und der folgenden Handlung einzustimmen. Seid eins mit dem was ihr tut und vor allem denkt immer daran: Euer Wille kann einen Zauber auslösen. Ihr setzt eure magische Energie frei.
Zuerst wendet man sich dem Altar zu, um diesen zu reinigen, danach sich selbst und dann alle Teilnehmer und natürlich sollten die jeweiligen Himmelsrichtungen die Elemente im Osten im Süden im Westen und im Norden nicht vergessen werden. Die klassische Variante wäre die Wasser-Salz-Reinigung.
Sodann wird der Geist des Wassers gerufen mit den Worten:
»Ich beschwöre dich oh Wesen des Wassers, auf das du alle Unreinheiten und Unsauberkeiten der Welt, der Geister, der Illusionen abwirft….Daher segnen wir dich mit den heiligen Namen von … und…«
Währenddessen wird mit der Athame ein Kreis deosil in der Wasserschale gezogen. Nun führt man die Athame in die Schale welche mit dem Salz gefüllt ist und spricht die Worte:
»Sei gesegnet, oh Wesen des Salzes halte alles Schlechte und Hinderliche fern und laß alles Gute herein…Daher Segnen wir dich mit den heiligen Namen von … und …«
Anschließend wird mit der Spitze der Athame das gesegnete Salz in das gesegnete Wasser getaucht. Diese Handlung erfolgt dreimal. Mit der Athame wird nun deosil ein Kreis in der Wasserschale gezogen und gleichzeitig die Worte gesprochen:
»Doch erinnere dich und denke immer daran, so wie das Wasser den Körper reinigt so reinigt die Geißel die Seele daher segnen wir dich mit den heiligen Namen von … und …«.
Zum Schluß zieht man mit der Athame ein Pentagramm in der Wasserschale taucht am Ende mit der Spitze der Athame in die Mitte des Wassers ein
und spricht: »SO SEI ES!«
Nun taucht man Mittelfinger und Daumen ins Wasser streckt den Arm nach oben aus und sprenkelt das Wasser ab mit den Worten:
»Im Namen des Lebens! Das gleiche nach unten: im Namen des Todes! SO SEI ES!«
Nun wird der Altar mit all seinen magischen und anderen auf ihm befindlichen Gegenständen gereinigt. Danach reinigt man sich selbst, indem man einen Schluck aus der Wasserschale trinkt. Jeder einzelne Teilnehmer wird nun mit den Worten begrüßt sei gesegnet, um dann aus dem Kelch mit dem gesegnetem Wasser zu trinken. Bei diesen Handlungen werden die Worte: »mit Wasser und mit Salz reinige ich dich!« gesprochen. Nun geht man deosil im Kreis, wobei man sich schon vorher darüber ausgetauscht hat ob man im Norden oder im Osten beginnt. Man sprenkelt das gesegnete Wasser mit den Worten:
»Mit Wasser und mit Salz reinige ich …« und vollführt dies in alle vier Himmelsrichtungen.
Dabei sollte beachtet werden, das egal was man gerade tun will, man sich immer deosil (also im Uhrzeigersinn)im Kreis bewegt.

Die Reinigung ist erfolgt und nun man wird erfüllt mit Feuer und mit Rauch. Der Ablauf ist ähnlich wie der bei der Wasser-Salz-Reinigung. Man beginnt am Altar, indem man die vorher bereitgestellte Räucherung in die vorbereitete Räucherschale gibt. Auch hier beginnt man mit dem Altar, dann man selbst, danach die anderen Teilnehmer. Mit der Räucherung werden alle Anwesenden “erfüllt”. Dies geschieht dadurch, daß jeder den Rauch einatmet und in ihn wortwörtlich eintaucht, mit den Worten des Zelebrierenden: »Ich erfülle dich mit Feuer und mit Rauch.« Dieser geht dabei mit dem Räuchergefäß, um jeden einzelnen herum. Und zuletzt werden die vier Himmelsrichtungen bedacht.
Zweck dieser Übung ist nachdem man nun gereinigt ist, sich und den magischen Platz zu erfüllen. Traditionell entspricht der Rauch auch dem Atem der Götter. Das Räuchern als solches hat eine vieltausendjährige Tradition, sowohl zu religiösen, als auch zu medizinischen Zwecken. Im Ritual dient es eher dazu den Wesenheiten und Gottheiten näher zu kommen.
Dafür wiederum bedarf es den Schutzkreis.
Dieser ist wichtig, um einen Rahmen zu schaffen, vergleichbar mit einer großen hellleuchtenden Kugel (wobei hier der Phantasie keine Grenzen gesetzt werden, wie man ihn sich am besten vorstellt. Ganz wichtig ist es, ihn zu visualisieren – die Kraft der bildlichen Vorstellung, welche die Macht in sich birgt zu erschaffen und somit real zu werden.).
Man schafft sich einen Raum jenseits von Gut und Böse, jenseits der alltäglichen Welt, eine kleine Welt ein kleiner ferner Ort, ein Raum, um den Wesenheiten die Möglichkeit zu geben, ungestört zu kommen. Einen Raum der die feinstofflichen Energien anzieht und beschützt. Denn das ist der Ort, wo man als Hexe und Magier geschützt agieren kann.
Mit dem Athame wird er deosil gezogen, wobei man sich schon vorher im Klaren darüber sein sollte, wie groß er sein wird. Auch hier spricht man zur Unterstützung der Anrufung einige beschwörende Worte: »Ich beschwöre dich, oh Ring der Macht…«. Danach, sollten die einzelnen Wächter eingeladen, gebeten werden zu kommen.
Den Wächter des Ostens Euros als Quelle der Luft, Den Wächter des Südens Notus als Quelle des Feuers, den Wächter des Westens Zephiros als Quelle des Wassers und zum Schluß den Wächter des Nordens Boreas als Quelle der Erde.
Beim Öffnen wird ein beschwörendes Pentagramm mit der Athame gezogen, dabei spricht man die Worte: »Ich öffne ein Tor im Osten, Euros, ich/wir rufen Euros, Herr der Luft schwinge herbei, wir rufen und beschwören dich komm zu uns, um unseren Kreis zu schützen und Zeuge unseres Rituals zu sein. Sei hier und jetzt Heil und Willkommen.« Bei den Anrufungen der einzelnen Wächter kann man sie sich als heran schwebende Wesenheiten in den jeweiligen farblichen Aspekten vorstellen. Meine Assoziationen sehen so aus (natürlich kommt es auch immer auf die jeweils herrschende Wetter- Stimmung an):
Herr des Ostens in strahlendem Weiß oder Blau aus den Wolken der Luft heran schwebend
Herr des Südens im glühendem Rot und Gelb als lodernde feurige Flamme
Herr des Westens in den Farben blaugrün, graublau, strahlendes Meer, Herrliches Meeresrauschen
Herr des Nordens in den warmen Naturfarben braun, ocker, beige, als starkes ruhiges beschützendes kraftvolles Wesen

Wir haben die vier Wächter gerufen und jeder, der dies schon einmal erlebt hat, kann diese Kraft, diesen Schutz spüren. Ich für meinen Teil bin jedes mal von neuem entzückt und erstaunt über diese enorme Kraft.

Nun sind alle Vorbereitungen für die eigentliche Arbeit getroffen. Der sogenannte Hauptteil des Rituals ist von Mal zu Mal unterschiedlich, entsprechend ob es ein Jahreskreisfest, ein Mondritual oder ein entsprechender Arbeitskreis sein soll. Gott und Göttinnen werden gerufen. Dazu wird zuvor der Kraftkegel zelebriert. Im allgemeinen durch ein zuvor abgestimmtes Mantra, in welches sich nun wirklich jeder einzelne Teilnehmer mit einbringen sollte. Um so intensiver das Mitwirken jedes Einzelnen, um so mehr Kraft, um so mehr Energien können aufgebaut werden. Gott und Göttin können in den Kreis gerufen werden -Evokation- oder aber der Hohepriester und die Hohepriesterin stellen ihren Körper als Kelch zur Verfügung und es erfolgt eine, bzw. zwei Invokation/en. Dieser Teil kann ganz unterschiedlich gestaltet werden.

Man kann eine invozierte Gottheit z.B. um Rat und Tat in allen Lebensbereichen befragen. Wenn es schwierige Situationen gibt oder sich Menschen im Umfeld merkwürdig verhalten, kann man die Wesenheit fragen, wie man mit z.B. einem sehr launischen und cholerischen Chef umgehen soll, was man tun kann, um eine bestimmte Position oder Beförderung zu bekommen usw…
Oder man kann die Gottheit bitten, während ihrer Anwesenheit Gegenstände, Talismane, Fetische oder Schutzamulette usw. aufzuladen bzw. mit der Energie der Göttin/des Gottes zu füllen…
Die Arbeit mit den Gottheiten beinhaltet auch immer eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich, mit dem magischen Selbst, denn Rituale sind der Schlüssel zum Geist, der Schlüssel zu Gott und Göttin. Hierbei sollte allerdings nicht verwechselt werden, daß das Wesen und die Wirkung der Magie nicht aus dem Inneren kommt. Außerhalb der Hexen/Magier existieren Wesenheiten mit eigener Individualität mit welchen es gilt, Kontakt aufzunehmen und diese als Freunde und Helfer zu gewinnen. Niemals befehlen wir! Wir bitten in geeigneter Form, um Hilfe, um im Einklang mit dem Willen eine Veränderung herbei zu führen.

Bevor man nun zum feierlichen Beisammensein kommt, werden vom Hohepriester und der Hohepriesterin der Kelch mit dem Wein gesegnet, sowie in der klassischen Art der Kuchen (kann auch selbst gebackenes Brot sein). Dazu kniet der Hohepriester vor die Hohepriesterin nieder und spricht die heiligen Worte:
»So, wie die Athame männlich ist so ist der Kelch weiblich und zusammen bringen sie den Segen der Götter.«
Der Hohepriester oder die Hohepriesterin reicht den gesegneten Kelch mit Wein weiter. Hierbei erfolgt der Segnungskuß. Das Gleiche erfolgt mit dem geteilten Kuchen.
Das feierlichen Zusammensein wird je nach Raum und Zeit unterschiedliche Impulse beinhalten. Ganz wichtig ist hierbei noch, daß der magische Kreis möglichst nicht verlassen werden darf. Sollte dies doch einmal nötig sein, so sollte derjenige ein Tor öffnen, hinaustreten und es dann sogleich wieder verschließen. Das Gleiche gilt beim erneuten Betreten.
Ist der Rausch des Festes vorbei muß der Schutzkreis aufgelöst werden. Zu allererst danken wir den Gottheiten für ihre Anwesenheit. Danach werden die vier Wächter verabschiedet. Ähnlich wie bei der Anrufung wird jeder einzelne nun durch ein bannendes Pentagramm mit den Worten: »… ich danke dir für deine Gegenwart. Kehre nun in dein Reich zurück. Segne uns und sei gesegnet. Heil und Lebe wohl. Ich schließe das Tor im…«
Der Kreis wird durch die Athame gegen den Uhrzeigersinn aufgesogen, aufgelöst. Es gibt alternativ die Möglichkeit, den Schutzkreis durch ein lautes gemeinsam ausgerufenes „Patt!“ aufzulösen. Alle Teilnehmer können sich nun mit einer herzlichen Umarmung gegenseitig danken.

Ich denke, man kann dieses Thema noch viel ausführlicher beschreiben. In der Hoffnung alle wichtigen Dinge kurz angeschnitten zu haben endet hier mein Bericht mit einem persönlichen Fazit:
Es gilt für alle Hexen, auch die, die sich einem Coven angeschlossen haben.
 Lass Dich nie zu etwas zwingen, was Du selbst nicht willst, denn das ist nicht der Weg der Hexe!

Seid ganz nett gegrüßt, Isariah


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