Donnerstag, 31. Mai 2012

~ Selbsthypnose & Imagogik – Arbeit mit Bildern ~


Autor: Anthera


Der Mensch, das Augenwesen, braucht das Bild
- Leonardo DaVinci-

Zunächst sei darauf hingewiesen, dass ein jeder Mensch, solange er lebt, nicht von seiner eigenen Verantwortung entbunden werden kann. Es kann nicht verhindert werden, dass sich ungeeignete Persönlichkeiten im Internet geeignete Praktiken herauspicken, dennoch hoffe ich, dass ein jedes mit dem, was er derzeit ist, während er hier liest, glücklich sei!

Die Selbsthypnose kann vielen Zwecken (z. B. erdenden, heilenden, schöpferischen, entspannenden, stärkenden, fördernden, reinigenden usw.) dienen. Ich verwende sie neben der magischen Arbeit hauptsächlich an der Basis, d. h. für Transformationsprozesse, zur Selbstveränderung, Selbstveredelung, Selbsterkenntnis, zum Aufräumen von Blockaden, zur Förderung von Stärken, zur Minderung von Schwächen, zur Erlangung von Wissen und zur Erweiterung transzendenter Fähigkeiten

Ein bekannter Ansatz bei der Arbeit mit den Bildwelten ist, aufkommende Gedanken, die aus dem Alltag zu uns herüberschwappen, ziehen zu lassen und allenfalls zu beobachten, wie sie kommen und gehen.

Bei der Imagogik hingegen folgen wir den Gedanken bewusst und beobachten, wohin sie uns führen. Oder wir kreieren uns ganz bewusst ein bestimmtes Bild, das wir auf der Meta-Ebene erzeugen und das wir dann durch unser Verhalten anregen, in die Realität „hinab“ zu steigen.

Ein weiteres Ziel hierbei ist, dass aufkommende Bilder traumartiger werden, während man wach ist. Irgendwann wird man immer geübter und kann sogar im „Schnelldurchlauf“ einen kleinen (oder auch großen) „Clip“ vor dem geistigen Auge entstehen lassen, der nicht nur für die magisch operierenden Zeitgenossen von großem Nutzen sein kann.

Träume lenken

Diese Disziplin kann so trainiert werden, dass man später direkt in einen Traum einsteigen kann. Dafür nimmt man sich ein beliebiges Bild (z. B. die Tempelanlage von Abu Simbel vor 3000 Jahren oder heute – Zeit und Raum spielen ja keine Rolle) und schläft mit diesem Bild ein, wodurch das zuvor trainierte Unterbewusstsein dieses Bild nimmt und daran anknüpft. Auf diese Weise können übrigens nicht zu Ende geträumte Träume (Mist, ich wollte doch wissen, wie das jetzt ausgeht, aber da klingelte der Wecker und ich musste los zur Arbeit) zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt noch einmal „herangeholt“ werden, wichtig ist nur eine Sequenz, an die man andocken kann oder die man sich notfalls für die „2. Traumzeit“ einfach neu erschafft (weil man sich z. B. nicht mehr richtig erinnern kann, wie die Villa aussah, in der das 100jährige Geheimnis versteckt war).

Mit einem Bild (imago) kann außerdem verhindert werden, dass andere Gedanken auftauchen und die Operation stören. Im weiteren Verlauf (nach einigen Tagen oder Wochen) wird das Bild immer klarer und man „taucht“ schließlich selbst in das Bild hinein, trifft dort auf eine Szene und befindet sich im Dialog mit etwas oder jemandem (Wachtraum). Natürlich kann man auch verschiedene Bilder für verschiedene Zwecke erstellen, die als Ausgangspunkt für Imagogik oder Selbsthypnose dienen.


Bei den gewöhnlichen Nachträumen geht man im Allgemeinen davon aus, dass er sich i. d. R. aus 5 Hauptquellen speist:

-   Verhaltensmuster (Komplexe), die meistens an tatsächliche Erinnerungen gekoppelt sind,
    z. B. wie wir uns in bestimmten Situationen verhalten, mit Dingen umgehen usw.
-   Außenreize (rauschender Bach ist in Wirklichkeit Dusche des Nachbarn)
-   Reste, die aus dem Alltag hängengeblieben sind (z. B. Gespräche im Büro, Teile eines
    Films, einer Ausstellung o. ä.)
-   Archetypen und existentielle Dinge wie Liebe und Hass, Leben und Tod, Freiheit und
    Gefangenschaft, Krieg und Frieden
-   Themen, die momentan eigene Prozesse in Gang setzen und die für die aktuelle Situation
    von Bedeutung sind (häufig in symbolischer Form, typisch auch dramatisiert oder
    übertriebener gezeichnet als in Wirklichkeit)

Um damit arbeiten zu können, stellen wir uns hier die Frage: Woran erinnert mich dieses Symbol, das ich nicht verstehe? Die Auseinandersetzung mit diesen Fragen „programmiert“ unser Unterbewusstsein und stellt es auf „Empfang“, was bedeutet, dass irgendwann der tatsächliche Zusammenhang im Kopf auftaucht (häufig sogar dann, wenn wir gar nicht mehr damit rechnen, sprich: es „losgelassen“ haben).


Träume dienen u. a. zur Reinigung. Wird ein Thema gelöst, verwandelt sich das böse Krokodil plötzlich in einen stolzen Schwan. Die Reinigung auf der Traum-Ebene bedingt die Auslotung und Auseinandersetzung mit dem Problem.

In der Trance stellen wir die das Thema betreffende Frage an das Unterbewusstsein und warten dann innerhalb des Trance-Zustands auf eine Vision, die Richtung zur Lösung anzeigt.
Die Bilder sollten dann mit viel Ruhe und Offenheit nach allen möglichen Richtungen interpretiert werden. Bei der wahrscheinlichsten wird sich ein Gefühl der „Stimmigkeit“ einstellen (Wonach fühlt es sich am ehesten an?).

Beispiel:

Selbsthypnose:

Ziel: Ich möchte mich für die unsichtbaren Welten öffnen, z. B. durch Aktivierung des 3. Auges (dazu kann unterstützend ein Bergkristall für geistige Klarheit oder etwas analoges auf das 3. Auge gelegt werden).

Vorgehen: Zusehen, dass man nicht gestört werden kann (Telefon, Klingel aus, Fenster zur Straße zumachen, Kinder zur Oma schicken), am besten hinlegen (ggf. wegen dem Stein auf der Stirn, siehen unten) und mit einer leichten Decke zudecken.

Trance-Induktion

Den Trancezustand erreiche ich durch (entweder oder oder sowohl als auch -> erproben)

-   schrittweise Entspannung
-   Konzentration auf einen bestimmten Punkt (Fixation, Pendel, Kerzenflamme, Spiegel)
-   Entspannungstechniken: Glieder werden schwer, Körper wird strömend warm, der Puls verlangsamt sich, Gesicht wird kühl
-   Leichte Entspannungsmusik
-   Vorstellung, wie ich eine Wendeltreppe hinunter steige, während ich mich auf jeder Stufe, die ich hinunter steige, mehr und mehr entspanne
-   Langsames Rückwärtszählen, z. B. von 20 – 1, dabei immer entspannter werden, Augen werden müde, bei 6 Augen schließen, bei 4 Körper entspannt, bei 2 Geist entspannt, bei 1 befindest Du Dich in einer wohligen, tiefen Trance


Imagination

In der Trance kann der innere „Dialog“ (adressiert to whom it may concern)  begonnen werden:

Ich möchte Euch bitten, mir zu helfen, dass ich meine Wahrnehmung, was die unsichtbaren Welten angeht, erweitere. Bitte aktiviert mein 3. Auge und schubst mich deutlich wahrnehmbar an, falls ich durch den Alltag nicht immer bewusst durch das Leben gehe und dadurch eine interessante „Abfahrt“ (im Sinne einer Begebenheit, Ereignis, Weichenstellung) verpassen sollte. Danach Konzentration auf das 3. Auge, hineinfühlen, wie der Druck des Kristalls auf der Haut ist, wie schwer ist der Stein ungefähr? Wie fühlt er sich an? Vorstellen, dass der Kristall das Chakra aktiviert, man kann z. B. auch seine Muskel in der Stirn auf das Stirnchakra konzentrieren und wird nach der Trance feststellen, dass sich dort „was tut“. Manche spüren das Chakra, wie ein großes Loch, andere haben leichten Muskelkater durch die Anspannung usw. Der Kristall hilft der Konzentration und fördert die Aktivität des Chakras.

Alternativ können auch Auto-Suggestionen mit einfließen (zum Beispiel): Mit jedem Tag nehme ich mehr und mehr aus den Räumen, die mich umgeben wahr (oder):Mit jedem Tag wird mein 3. Auge klarer und klarer.

Abschluß/Bestätigung

Wenn alles gesagt wurde (wenn man sich in Trance befindet, geschieht das meist innerlich und weniger laut, weil das Sprechen ohne eine Führung von Außen im Trancezustand i. d. R. ein bisschen mühsam ist, zumindest geht mir das so), abwarten, ob eine „Antwort“ oder Resonanz kommt (manchmal in Form von Gefühlen, plötzliche Gänsehaut oder das Kribbeln einer bevorstehenden Achterbahnfahrt, bei der sich alle Härchen aufstellen, ist ein guter Indikator für die Anwesenheit unsichtbarer Wesen, d. h. man ist sehr wahrscheinlich wenigstens schon registriert worden).

Bevor ich mich aus der Trance herausnehme, bedanke ich mich innerlich und erlaube es mir,  langsam aus der Trance zurückzukehren. Die innere Stimme führt einen aus der Trance zurück, man wird immer wacher und wacher und kehrt in das normale Bewusstsein zurück, man spürt den Körper wieder, bewegt leicht die Zehen, dann die Arme und Beine, streckt sich und öffnet am Schluss die Augen. Ratsam ist, nicht sofort auszustehen, sondern noch kurz liegenzubleiben und sich evtl. über den Rücken in die Bauchlage (Arme und Beine auf dem Boden ausgebreitet = Erdung) langsam aufzurollen. Nach dem Aufstehen bringt ein Schluck Kaffee oder Tee, ein Keks o. ä. die Lebensgeister zurück und unterstützt die Erdung.

Beispiel:

Imagogik:

Ziel: Einen Raum auf der Meta-Ebene erschaffen, der Ausgangs-Basis meiner Operationen und Unternehmen ist:

Vorgehen: Wie oben (Trance-Induktion), dann schöpferischer Prozess, Aufbau des Ortes, des Raumes (z. B. in einem Tempel, einem Palast, ein Steinkreis auf einer Waldlichtung, ein verwunschener Garten, eine Felsengrotte, die Königskammer von Gizeh oder ganz schlicht das eigene Schlaf- oder Wohnzimmer, das auf die Meta-Ebene gespiegelt wird). Räume können sich mit der Zeit auch verändern, sie können erst karg sein, dann später mit üppigen Möbeln ausgestattet, sie können merkwürdige Dinge beinhalten oder Tiere, Geister, Bilder mit Verstorbenen usw. Sie können etliche Spiegel an der Wand haben oder mehrere Dutzend Türen (mit oder ohne Wächter), durch die man dann z. B. zu einem späteren Zeitpunkt in noch weiter entfernte Welten vordringen kann.

Ziel ist, hier mit der Zeit einen Raum zu erschaffen, der Augangsort und Zuflucht für die transzendente Arbeit ist. Dieser Raum wird bei jedem Besuch mit dem Mana und der Arbeit des Imagogen aufgeladen und wird dadurch zu einem eigenen Kraftzentrum.

Im Okkultismus werden u. a. ganze Häuser mit mehreren Räumen für ganze Gruppen/Logen/Clans/Coven und ihre Vertreter auf die Metaebene projiziert. Wenn mehrere Mitglieder an verschiedenen Orten eines Landes leben, brauchen sie keine langen Wege auf sich nehmen, sondern man trifft sich in zu bestimmten Zwecken hergerichteten Räumen auf der Meta-Ebene. Damit diese nicht von anderen Magiern/Hexen/Priestern/Entitäten u. a. betreten oder verunreinigt werden können, werden verschiedene Wächter oder auch Codes installiert, um sicher zu gehen, dass nur Befugte diese Räume betreten können.


Die Menschenseele ist ein Bild, mit welchem Gott sich selbst betrachtet.
- Hermann Stehr-


Anthera im Mai 2012 ©